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Hamburger Amokläufer: verstörter Unternehmer, der apokalyptisches Buch verfasst

HAMBURG – Details über den Schützen, der sechs Zeugen Jehovas in Deutschland erschossen hat, tauchen auf und zeichnen ein Bild eines verstörten Geschäftsmanns, der gegen Paranoia kämpfte und ein Buch zum Thema Apokalypse verfasste.

Die Polizei identifizierte den Mörder als Philipp F., ein 35-jähriges Ex-Mitglied der christlichen Gruppe, der die Gemeinde in einer Hamburger Versammlungshalle ins Visier nahm, bevor er die Waffe auf sich selbst richtete.

Die Ermittler suchen noch nach einem Motiv für den Angriff vom Donnerstagabend, bei dem auch acht Menschen verletzt wurden.

– Fahrt zur Hölle –

Auf Amazon bewarb Philipp F. sein selbstveröffentlichtes Buch „Die Wahrheit über Gott, Jesus Christus und Satan“, eine Mischung aus betriebswirtschaftlichem Rat und fundamentalistischer Prosa.

Es wurde jetzt von der Website entfernt, aber deutsche Medien sagten, es beschreibe seine dreijährige „persönliche Reise in die Hölle“ und beschreibe eine „höhere himmlische Regierung“ mit 101 Millionen spirituellen Wesen.

Philipp F. sagt, er sei in einer streng evangelischen Familie aufgewachsen und habe in seiner Kindheit “prophetische Träume” gehabt.

Das 292-seitige Buch stellt die Covid-Pandemie und den Krieg in der Ukraine als Gottesstrafen dar und skizziert Ängste vor einem dritten Weltkrieg.

Laut der Zeitung Der Spiegel drückt das Schreiben pro-russische und frauenfeindliche Ansichten aus.

– Gestörter Geschäftsmann –

Die professionelle Website des Schützen ist vollgepackt mit Verweisen auf die Bibel und den Liverpooler Fußballverein.

Er befürwortet das Ende des Verbrennungsmotors und plädiert für die „Maximierung des Glücks im Leben von Mensch und Tier“.

Es ist auch voller Prophezeiungen – er sieht eine „große Veränderung in der Architektur der Welt, in der wir leben“ und im Himmel, „wo Geistermenschen leben“, voraus.

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Auf seiner Webseite und seinem LinkedIn-Account präsentierte sich Philipp F. als erfolgreicher Geschäftsmann.

Für 250.000 Euro pro Tag bot er Beratungs- und General Management-Leistungen an und rechtfertigte die fürstliche Summe damit, dass er nach eigenen Angaben „2,5 Millionen Euro Mehrwert“ für Unternehmen generieren könne.

Er warb auch für seinen “ganzheitlichen” Ansatz, der “Theologie und Recht” umfasse.

Der Einzelunternehmer verlor 2020 seinen Job und bezeichnete sich selbst als selbstständigen Finanzberater, obwohl seine Website keine jüngsten Aufträge erwähnt.

Nach Angaben der Ermittler war er offenbar in Streitigkeiten mit mehreren Unternehmen verwickelt und erstattete Strafanzeige, unter anderem gegen eine bayerische Firma, bei der er zuvor beschäftigt war.

– Wut und Warnungen –

Die Polizei sagte, der Schütze habe die Religionsgemeinschaft vor rund anderthalb Jahren “offenbar nicht im guten Einvernehmen” verlassen.

Einigen Berichten zufolge entschied er sich zu gehen, aber andere Zeugen sagten, er sei gemieden worden. Die Bild-Zeitung berichtet, dass er nach der Veröffentlichung seines apokalyptischen Wirtschaftsbuchs ausgeschlossen wurde.

Ein anonymer Hinweis ging im Januar an die Waffenkontrollbehörde. Philipp F. leide möglicherweise an einer unerkannten psychischen Erkrankung und habe eine „besondere Wut auf religiöse Mitglieder oder auf die Zeugen Jehovas und seinen ehemaligen Arbeitgeber“ gehabt.

Die Polizei besuchte ihn in seiner bescheidenen Wohnung in einem grauen Gebäude im Westen der Hansestadt, sagte jedoch, sie habe nichts Besorgniserregendes gefunden und sei mit der Begründung gegangen, er sei „kooperativ“ gewesen.

Laut deutschen Medien war er in seiner Nachbarschaft wenig bekannt.

Bei Durchsuchungen nach der Schießerei wurden 15 Magazine mit je 15 Kugeln und vier weitere Munitionspakete mit etwa 200 Schuss freigelegt.

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Er war legal im Besitz der Waffe, die er bei dem Angriff benutzt hatte.

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