Die Diskussion rund um die GENIUS-Stablecoin-Gesetzgebung bringt tiefgreifende Fragen über die Zukunft von digitalen Währungen und deren Einfluss auf die Finanzwelt mit sich. Dieses Vorhaben, das am 4. Februar von Senator Bill Hagerty aus Tennessee eingeführt wurde, hat nicht nur die Finanzregulierung in den USA ins Wanken gebracht, sondern wirft auch einen Schatten auf die Unabhängigkeit der Kryptowährungen.
Regulierung als Schlüssel zur wirtschaftlichen Kontrolle
Jean Rausis, Mitbegründer der dezentralisierten Handelsplattform Smardex, äußerte sich kritisch über die Absichten der US-Regierung in Bezug auf die GENIUS-Gesetzgebung. Seiner Meinung nach handelt es sich um einen Versuch, durch die Regulierung von Stablecoins die Kontrolle über finanzielle Transaktionen zu verstärken. Rausis erklärt, dass die Regierung im Grunde genommen auf das gleiche Ziel abzielt wie eine zentralbankgestützte digitale Währung (CBDC): die vollständige Kontrolle über Geldflüsse. Dies könnte dazu führen, dass es den Behörden ermöglicht wird, Gelder der Stablecoin-Herausgeber jederzeit einzufrieren.
Bedeutung der GENIUS-Gesetzgebung für den globalen Finanzmarkt
Die GENIUS-Gesetzgebung, die ursprünglich einen umfassenden Rahmen für überbesicherte Stablecoins wie USDt und USDC vorsah, wurde am 13. März überarbeitet. Diese Überarbeitung beinhaltete strengere Anforderungen in Bezug auf Geldwäsche, Liquidität und andere Auflagen. Die Vorschrift zielt darauf ab, den in den USA ansässigen Stablecoin-Herausgebern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber internationalen Akteuren zu verschaffen.
Die Rolle von Stablecoins in der globalen Wirtschaft
Stabile digitale Währungen sind nicht nur ein innovatives Finanzinstrument, sondern auch ein Mittel zur Aufrechterhaltung der Dominanz des US-Dollars im globalen Zahlungsverkehr. Während eines kürzlichen Krypto-Gipfels im Weißen Haus betonte Finanzminister Scott Bessent die Wichtigkeit von Stablecoins zur Sicherung der Rolle des US-Dollars als globaler Reservewährung.
Alternativen zur Zentralbankkontrolle
Rausis sieht in dezentralen Alternativen wie algorithmischen Stablecoins und synthetischen Dollar eine Möglichkeit, sich gegen die zunehmende Kontrolle der Regierung zu wappnen. Diese könnten als ein Puffer gegen die durch die GENIUS-Gesetzgebung angestrebte Regulierung dienen, indem sie den Nutzern mehr Freiheit und Kontrolle über ihre digitalen Vermögenswerte bieten.
Additionen zur Gesetzgebung zeigen einen besorgniserregenden Trend
Die Genehmigung strengerer Bestimmungen im Rahmen der GENIUS-Gesetzgebung könnte langfristige Konsequenzen für den Krypto-Markt in den USA haben. Stablecoin-Herausgeber halten mittlerweile über 120 Milliarden Dollar an US-Staatsanleihen und sind damit der 18.-größte Käufer von Staatsanleihen weltweit. Diese Entwicklung könnte zu einer verstärkten Abhängigkeit von der traditionellen Finanzwelt führen und die Innovationskraft im Bereich der Kryptowährungen erheblich einschränken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die GENIUS-Gesetzgebung nicht nur die Zukunft der Stablecoins beeinflussen wird, sondern auch weitreichende Folgen für die wirtschaftliche Freiheit und die Innovationskraft in der Welt der digitalen Währungen mit sich bringen könnte.
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