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Samsung Electronics: Gewinnsprung trotz abflauender Chipnachfrage

"Zwar boomenden Chipmarkt, doch Samsungs Rückstand im KI-Segment und steigender Wettbewerb gefährden die Erholung."

Marktherausforderungen für Samsung Electronics

In der Technologiebranche hat sich die Halbjahresbilanz vieler Unternehmen durch die Pandemie und geopolitische Spannungen erheblich verändert. Besonders auffällig ist die Entwicklung von Samsung Electronics, das am Dienstag die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben wird. Die Erwartungen eines mehr als vierfachen Anstiegs des Quartalsgewinns aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Halbleiterchips stehen jedoch im Schatten einer kommenden Marktsituation.

Unternehmens- und Marktanalysen

Der Betriebsgewinn von Samsung wird auf 10,33 Billionen Won (etwa 7,67 Milliarden USD) geschätzt, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr bedeutet, jedoch kaum eine Veränderung im Vergleich zum vorangegangenen Quartal darstellt. Diese Zahlen sind zurückzuführen auf die Erholung des globalen Halbleitermarktes, der sich von einem Rückgang im letzten Jahr erholt hat. Besonders angesagt sind Chips, die in Servern für künstliche Intelligenz (KI) verwendet werden.

Die Schwierigkeiten für Samsung zeigen sich jedoch vor allem in der traditionellen Chipsparte. Hier wird ein operativer Gewinn von 5,5 Billionen Won vorhergesagt, was 15% niedriger ist als im vorherigen Quartal. Analysten weisen darauf hin, dass die Erwartungen für die Verkäufe von foldable Premium-Smartphones aufgrund des Wettbewerbs durch chinesische Hersteller wie Huawei enttäuschend ausfallen könnten.

Globale Konkurrenz und geopolitische Risiken

Die Konkurrenz auf dem Chipmarkt intensiviert sich. Während Samsung versucht, mit kleineren Unternehmen wie SK Hynix und Micron im Rennen um die Lieferung von hochmodernen KI-Chips mitzuhalten, sieht sich das Unternehmen auch dem wachsenden Druck durch chinesische Hersteller ausgesetzt. Daniel Kim, Analyst bei Macquarie Equity Research, äußerte Bedenken darüber, dass Samsung möglicherweise den Titel als führender Anbieter von DRAM-Chips (Dynamic Random Access Memory) verlieren könnte, insbesondere wenn der Markt für Standard-DRAMs schwächer wird.

Zusätzlich wird die Situation dadurch erschwert, dass Samsung in einigen Abteilungen bis zu 30% seiner Mitarbeiter im Ausland abbaut. Diese Entscheidung verdeutlicht die wachsenden Herausforderungen für das Unternehmen, die über die schlichte Wettbewerbsfähigkeit hinausgehen und geopolitische Risiken in den Fokus rücken.

Ausblick und Fazit

Die durchschnittliche Prognose der Analysten zeigt, dass Samsungs Nicht-Speicherchip-Geschäft im dritten Quartal ebenfalls unter Druck stehen wird. Hier muss sich Samsung gegen den Marktführer TSMC behaupten, der Apple und Nvidia als Kunden hat. Mit einer kompletten Veröffentlichung der Quartalszahlen, die im Laufe des Monats erwartet wird, bleibt abzuwarten, wie sich die Marktentwicklungen auf die langfristige Position von Samsung auswirken werden.

Insgesamt steht das südkoreanische Unternehmen an einem Wendepunkt, gefordert durch sowohl interne als auch externe Herausforderungen. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob Samsung in der Lage ist, seinen Platz im globalen Chips-Markt zurückzuerobern und wo es sich angesichts der aggressiven Konkurrenz positionieren kann.

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