Sam Bankman-Fried steht vor Gericht und kann sich nicht an Details erinnern
Sam Bankman-Fried, der ehemalige CEO von FTX, gab am Montag vor Gericht eine Aussage ab. Dabei sah er sich einer Reihe von Fragen durch den Staatsanwalt gegenüber. Die Befragung dauerte den Großteil des Tages an und Bankman-Fried hatte Schwierigkeiten, sich an bestimmte Aussagen oder Anweisungen zu erinnern, die er angeblich seiner quantitativen Handelsfirma Alameda Research gegeben hatte.
FTX-Gründer steht vor Schwierigkeiten bei Fragen der Anklage
Während der Vernehmung am Dienstag räumte Sam Bankman-Fried ein, dass sein Hedgefonds Alameda Research das Privileg hatte, Milliarden von FTX abzuheben und dabei keine Bedrohung einer Liquidation zu riskieren. Matthew Russell Lee von Inner City Press verbreitete Bankman-Frieds Aussage über den Social-Media-Kanal X.
"Leugnen Sie, dass Alameda einige Konten mit der Einstellung 'Allow Negative' hatte?", fragte Anklägerin Danielle Sassoon Bankman-Fried. "Nein", antwortete er. Sassoon brachte den Gründer von FTX ebenfalls dazu zuzugeben, dass Alameda "Milliarden abheben konnte, ohne das Risiko einer Liquidation zu tragen." Bankman-Fried stimmte zu: "Das könnte stimmen."
Die Anklage argumentierte, dass Bankman-Fried Alameda eine bevorzugte Behandlung zukommen ließ, indem er dem Hedgefonds erlaubte, Kundeneinlagen von FTX abzuheben, um seine Schulden zu begleichen. Diese Behandlung verstieß gegen Bankman-Frieds öffentliche Behauptungen, dass sich Alameda an die gleichen Abhebungsbeschränkungen wie andere FTX-Kunden hielt.
"Haben Sie nicht im Jahr 2022 behauptet, dass Alameda eine vollständig separate Einheit war?", fragte Sassoon. Bankman-Fried gab zu: "Mehr oder weniger." Die Anklage legte Beweise vor, dass Bankman-Fried mit den Führungskräften von Alameda über Handelsstrategien gesprochen hat. Sassoon fragte Bankman-Fried, ob er Caroline Ellison angewiesen habe, bestimmte Kryptowährungen zu kaufen.
Während er sich nicht daran erinnern konnte, zeigte Sassoon ihm eine Chatroom-Diskussion, in der er Ellison anwies, einen Trade durchzuführen. Die Ankläger behaupteten auch, dass Bankman-Fried ihr angewiesen habe, mit japanischen Staatsanleihen zu handeln.
Sassoon konfrontierte Bankman-Fried auch damit, dass er FTX als "neutrale Markinfrastruktur" und sicherer als die Konkurrenz herausgestellt hat, während er Alamedas enormes Kreditvolumen verheimlichte. "Ich erinnere mich nicht daran, das gesagt zu haben. Es könnte sein", antwortete Bankman-Fried, als er nach diesen Aussagen gefragt wurde.
Bankman-Fried widersetzte sich einigen Fragen während der intensiven Befragung. "Ich dachte zu der Zeit nicht, dass die Wahrscheinlichkeit dafür signifikant war", sagte er über die Rückzahlung von Schulden durch Alameda und die Anweisung an Ellison, Kreditgeber zu bezahlen. Sassoon fragte: "Geld von FTX zu nehmen, um Gläubiger zu bezahlen, ist das kein Margin-Trading, oder?" Bankman-Fried antwortete:
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich zustimme."
Die Anklägerin führte noch weitere Beweise an, darunter Bankman-Frieds Anerkennung, dass er nach seiner Absetzung als CEO den Zugriff auf die FTX-Datenbank wiederhergestellt und versucht hat, seine Robinhood-Anteile während der Krise zu beanspruchen. Die Anklage argumentierte, dass viele der Beweise zeigen, dass Bankman-Fried seine eigenen Interessen über die getäuschten Kunden gestellt hat.
Bankman-Fried zeigte während seiner Aussage erhebliche Gedächtnislücken, wobei er sich häufig nicht an frühere Aussagen und Entscheidungen erinnern konnte. Die Anklage ging erneut auf seine Medienauftritte, aufwendigen Privatjetreisen und den 20-Millionen-Dollar-Aufkauf von Storybook Brawl ein. Sie fragten auch nach seiner Investition in eine Wohnung auf den Bahamas für den CEO von The Block, ein Geschäft, an das sich Bankman-Fried schwer erinnerte und betonte: "Ich erinnere mich nicht."
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