In den letzten Wochen haben geopolitische Spannungen zwischen Israel und Iran nicht nur Auswirkungen auf die internationale Politik, sondern auch auf die Krypto-Märkte gezeigt. Bitcoin hat sich als stabiler Anker in einer chaotischen Zeit erwiesen, während Altcoins erheblich unter Druck geraten sind. Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen über das Vertrauen von Investoren in riskantere Vermögenswerte auf.
Die Dominanz von Bitcoin und ihre Bedeutung
Seit dem 13. Juni, als die Konflikte zwischen Israel und Iran eskalierten, hat die Dominanz von Bitcoin signifikant zugenommen. Aktuell liegt sie bei 65,30 Prozent, was einen Anstieg um fast ein Prozent seit dem Ausbruch der Konflikte darstellt. Im Gegensatz dazu ist die Marktkapitalisierung der Altcoins, abgesehen von den Top 10, im gleichen Zeitraum auf 230,08 Milliarden USD gesunken. Diese Veränderungen zeigen, wie schnell sich das Investorenverhalten anpassen kann, wenn geopolitische Stabilität bedroht ist.
Kapitalrotation als Strategie
Investoren neigen in Krisenzeiten dazu, ihre Mittel in als sicher geltende Anlagen umzuschichten. Agne Linge, Head of Growth bei WeFi, erklärte in einem Interview mit BeInCrypto, dass diese Kapitalrotation nicht ungewöhnlich ist. „Früher waren Gold und Staatsanleihen die bevorzugten sicheren Häfen; heutzutage fällt der Blick zudem auf Bitcoin“, so Linge. Der Rückgang der Altcoin-Marktkapitalisierung, in den letzten zehn Tagen um 12 Milliarden USD, ist ein klares Zeichen, dass Anleger in unsicheren Zeiten nach Sicherheit streben.
Der Einfluss auf den Altcoin-Markt
Die Situation wird durch das sinkende ETH/BTC-Verhältnis verstärkt. Dieses Verhältnis ist ein wichtiger Indikator, da viele Altcoins auf der Ethereum-Blockchain basieren. Ein Abfall des Verhältnisses signalisiert, dass Ethereum hinter Bitcoin zurückbleibt, was zu einer weiteren Schwächung der Altcoin-Performance führt. Während nur 16 Prozent der Top-50-Altcoins in den letzten 90 Tagen Bitcoin übertreffen konnten, wird deutlich, dass eine Altcoin-Saison noch nicht in Sicht ist. Das Blockchain Center hat festgestellt, dass eine echte Altcoin-Saison typischerweise dann beginnt, wenn mindestens 75 Prozent der Top-50-Altcoins Bitcoin über einen Zeitraum von 90 Tagen outperformen.
Fazit: Zukunft der Altcoins ungewiss
Die aktuellen Marktbedingungen deuten darauf hin, dass die Zeit für eine Altcoin-Saison möglicherweise noch nicht gekommen ist. Investoren ziehen sich bevorzugt ins Bitcoin zurück, was die Unsicherheiten auf dem Altcoin-Markt verstärkt. Angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte weiter entwickeln und ob die Altcoins eine Rückkehr zu stabilen Kursen schaffen können.