Die jüngsten Wochen waren für Kryptowährungen von Gewinnmitnahmen und Korrekturen geprägt. Bitcoin, Ethereum und andere digitale Währungen gerieten unter Druck, was viele Investoren als gute Gelegenheit zum Einstieg betrachten.
Der Bitcoin fiel im Juni auf ein Tief von 58.500 Dollar, konnte sich jedoch über dem Korrekturtief aus dem Vormonat bei 56.500 Dollar halten und liegt aktuell bei etwa 61.100 Dollar. Der alte Rekordstand von rund 69.000 Dollar aus dem Jahr 2021 konnte mehrfach überschritten werden, ohne dass dies eine neue Rallye auslöste. Seit dem Stand von 72.000 Dollar Anfang Juni hat der Bitcoin um 15 Prozent korrigiert.
Im Vergleich dazu wurde das alte Hoch von Ethereum bei rund 4.900 Dollar noch nicht erreicht. Derzeit liegt der Kurs bei 3.400 Dollar, was einem Fehlen von 44 Prozent entspricht. Seit Mitte Mai zeigt Ethereum jedoch relative Stärke gegenüber Bitcoin, da die Hoffnung besteht, dass Ethereum-ETFs in den USA bald zugelassen werden. Mehrere Anträge wurden bereits gestellt.
Die jüngste Korrektur wird unter anderem auf Rückgänge bei den Kapitalflüssen in Kryptowährungen und den Verkaufsdruck von Bitcoin-Walen zurückgeführt. Das Bundeskriminalamt gehört nun zu dieser Gruppe, da im Rahmen von Ermittlungen gegen ein illegales Streamingportal 50.000 Bitcoins übertragen wurden. Einige dieser Coins wurden angeblich bereits in Fiat-Währung umgewandelt. Experten gehen davon aus, dass das Chancen-Risiko-Verhältnis kurzfristig asymmetrisch ist und weitere Abwärtsrisiken gering sind.
Trotz der heftigen Kursabschläge und der stabilen Marktlage herrscht bei den Investoren Zuversicht in die Zukunft der Kryptowährungen. Insbesondere Krypto-ETNs auf Bitcoin und Ethereum, emittiert von VanEck, sind gefragt. Handel mit „exotischeren“ digitalen Währungen ist hingegen fast tot.
Im Derivate-Handel von Vontobel gibt es eine leicht rückläufige Nachfrage nach Kryptowährungen im letzten Monat. Die Anzahl an Handelsgeschäften in Kryptowährungszertifikaten ist im Vergleich zum Vormonat um 12 Prozent gesunken. Der Rückgang betrifft hauptsächlich Bitcoin, während die Nachfrage nach Ethereum um 41 Prozent gestiegen ist. Aktive Händler setzen hauptsächlich auf gehebelte Produkte und handeln neben Bitcoin auch Ethereum.
Insgesamt spiegelt sich eine gewisse Stabilität im Kryptowährungsmarkt wider, trotz der Korrekturen und Unsicherheiten. Die Investoren sehen immer noch Potenzial und Chancen in digitalen Währungen, insbesondere in Ethereum als neuer Favorit. Die Zukunft bleibt spannend und hält sicherlich weitere Entwicklungen bereit.
