Die Kryptowährungsmärkte erleben derzeit einen erneuten Rückgang, da Bitcoin den vierten Handelstag in Folge gefallen ist. Der BTC-Kurs steht kurz davor, das Verlaufstief vom 28. April bei etwa 56.400 USD zu durchbrechen, was eine weitere bärische Entwicklung signalisieren würde. Mit einem Verlust von über 23 % seit seinem jüngsten Rekordhoch befindet sich Bitcoin jetzt offiziell wieder im Bärenmarkt.
Ursachen für den aktuellen Rückschlag gibt es viele. Einerseits leidet die Kryptowährung unter anhaltenden Abflüssen aus den Spot-ETFs, andererseits herrscht Unsicherheit in Bezug auf die US-Wahlen und deren mögliche Auswirkungen. Zusätzlich belastet die Möglichkeit einer Mt. Gox-Schwemme die Stimmung am Markt. Ein möglicher Lichtblick könnte jedoch von der Fed kommen, die eine baldige Senkung der Zinsen in Betracht zieht, was den Kryptomarkt eventuell stützen könnte.
Die negative Bitcoin-Korrektur setzt sich kontinuierlich fort, und auch Altcoins wie Ethereum und XRP verzeichnen Verluste. Krypto-Spekulanten sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, darunter nachlassende Nachfrage nach Spot-ETFs, Anzeichen für den Verkauf beschlagnahmter Coins durch Regierungen und unklare Auswirkungen politischer Veränderungen in den USA.
Die Rückgabe von Bitcoin durch die Verwalter der gescheiterten Börse Mt. Gox an die Gläubiger trägt zusätzlich zur Unsicherheit bei. Spekulanten sind sich unsicher darüber, wie viel der 8 Milliarden Dollar wertvollen Coins letztendlich verkauft werden. Berichten zufolge wurden am Freitag Bitcoins im Wert von 2,7 Milliarden USD von einer mit Mt. Gox verbundenen Wallet bewegt.
Während die US-Aktienmärkte weiterhin Höchststände erreichen, zieht Bitcoin eine Korrekturlinie. Der globale Aktienindex von MSCI nähert sich einem Rekordhoch, wobei die kurzfristige Korrelation zwischen Bitcoin und dem Index abnimmt. Doch die Frage bleibt, ob die aktuelle Risikoaversion der Kryptowährungen nur vorübergehend ist oder ob sie eine allgemeine Vorsicht für Mainstream-Investitionen nach einem starken ersten Halbjahr der Aktienmärkte ankündigt.
Stefan von Haenisch, Leiter des Handels bei OSL SG Pte, bemerkt einen allgemeinen Mangel an Begeisterung auf den Kryptomärkten und weist auf die überwiegend bärische Stimmung hin. Er betont die Notwendigkeit von dovischen Signalen in der Geldpolitik der Federal Reserve, um die Kryptowährungen zu stabilisieren.
Anleger stehen am Freitag in Erwartung der US-Arbeitsmarktdaten, um die zukünftige Fed-Politik besser einschätzen zu können. Schwache Wirtschaftsberichte verstärken die Überlegungen über eine mögliche Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank. Nach einem Allzeithoch von 73.798 USD im März, angetrieben durch starke Nachfrage nach Spot-ETFs, befindet sich Bitcoin nun im Abwärtstrend, was auch den Rest des Kryptomarktes beeinflusst.
Die Genehmigung für die ersten Spot-ETFs für Ethereum steht noch aus, und das Interesse an diesen Produkten könnte von der aktuellen Marktlage abhängen. Ein anhaltender Krypto-Ausverkauf könnte die zukünftige Nachfrage beeinträchtigen, was weitere Turbulenzen auf dem Markt für digitale Vermögenswerte zur Folge haben könnte.
Alles in allem zeichnet sich ein schwieriger Markt für Kryptowährungen ab, der von Unsicherheit, rückläufigen Kursen und fehlender Begeisterung geprägt ist. Die weitere Entwicklung hängt sowohl von internen Faktoren, wie der Fed-Politik, als auch externen Einflüssen, wie politischen Veränderungen, ab. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Bärenmarkt fortsetzen wird oder ob es möglicherweise zu einer Erholung kommen könnte.