Bitcoin-Verkäufe in Deutschland: Was hat den Markt so stark beeinflusst?

Die geheimnisvolle Verbindung zwischen Bitcoins und Sachsen

Der Krypto-Markt hat in den letzten Tagen eine deutliche Korrektur erlebt, wobei Bitcoin zeitweise unter 54.000 US-Dollar gefallen ist. Diese Abwärtsbewegung von rund 30 Prozent seit dem Höchststand Mitte März wird teilweise durch den Verkauf von Bitcoins durch deutsche Behörden beeinflusst. Insbesondere sächsische Behörden haben im Januar dieses Jahres 50.000 Bitcoins beschlagnahmt, die seither kontinuierlich auf dem Markt abgestoßen werden.

Die Ursprung dieser Bitcoins geht auf einen der Betreiber der illegalen Film-Streaming-Plattform "movie2k" zurück. Die Plattform wurde 2013 von sächsischen Ermittlern stillgelegt, und erst zehn Jahre später gelang es, auch Verantwortliche im Ausland festzunehmen. Einer der Verantwortlichen hat sich Berichten zufolge darauf geeinigt, 50.000 Bitcoins freizugeben, um aus der Haft entlassen zu werden. Diese Bitcoins werden nun nach und nach verkauft, was den Markt beeinflusst.

Der Verkauf der Bitcoins durch die Behörden hat dazu geführt, dass in der vergangenen Woche knapp 2.000 BTC an Krypto-Börsen geflossen sind. Dies deutet auf Verkäufe hin, wobei es jedoch auch komplexere Transaktionen gibt. Das BKA hat beispielsweise über 5.000 BTC an eine nicht identifizierte Adresse gesendet, was als OTC-Verkauf interpretiert wird. Es könnte jedoch sein, dass die Behörden auch Bitcoins als Liquidität zur Verfügung stellen.

Offizielle Informationen darüber, wie viele der verbleibenden 40.000 Bitcoins im Wert von über zwei Milliarden US-Dollar noch verkauft werden sollen, liegen noch nicht vor. Der Strafprozess steht noch aus, und es besteht die Möglichkeit, dass Dritte wie Filmstudios Ansprüche auf die Bitcoins geltend machen.

Die aktuellen Verkäufe haben den Bitcoin-Markt unter Druck gesetzt, aber es gibt auch andere Gründe für den schwachen Kurs. Beispielsweise werden derzeit rund 142.000 BTC, die die kollabierte Bitcoin-Börse Mt.Gox im Jahr 2014 wiedererlangt hat, an die betroffenen Kunden ausgezahlt. Diese Kunden könnten in naher Zukunft einen beträchtlichen Teil dieser Bitcoins auf den Markt bringen, was zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugen könnte.

Trotz der aktuellen Korrektur sollten Anleger nicht verunsichert sein. Der Bitcoin-Kurs ist seit Jahresbeginn immer noch um über 30 Prozent gestiegen, was im Vergleich zu den Aktienmärkten eine starke Performance darstellt. Korrekturen wie die aktuelle sind für den Bitcoin-Markt nicht ungewöhnlich, auch in "Bullenmärkten".

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bitcoin-Verkäufe durch das BKA und Mt.Gox in Zukunft auf den Markt auswirken werden. Insgesamt zeichnet sich jedoch ab, dass Bitcoin weiterhin eine bedeutende Rolle im Finanz- und Kryptowährungsbereich einnimmt, sowohl in Deutschland als auch international. Die Entwicklungen auf dem Krypto-Markt bleiben spannend und werden weiterhin aufmerksam beobachtet.

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