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Der Bitcoin-Verkauf des BKA und Deutschlands Fehler: Eine strategische Analyse

Der vermeidbare Fehler: Warum der Bitcoin-Verkauf des BKA Deutschland teuer zu stehen kommen könnte.

Der größte Fehler aller Zeiten

Der Bitcoin hat in den letzten Wochen einen starken Abverkauf gesehen. Was hat das mit dem Bundeskriminalamt (BKA) zu tun und warum denke ich, dass Deutschland gerade einen sehr großen Fehler begeht?

Es ist selten, dass Deutschland und der Bitcoin in einem Atemzug genannt werden, doch wenn dies geschieht, dann meistens in einem negativen Kontext. So auch diesmal. Aktuelle Berichte zeigen, dass das Bundeskriminalamt (BKA) große Mengen an Bitcoin veräußert. Aber wie ist das BKA überhaupt in den Besitz der Kryptowährung gelangt? Die Behörde hat im Rahmen strafrechtlicher Ermittlungen in den letzten Jahren erhebliche Mengen an Bitcoin beschlagnahmt. Im Januar wurden beispielsweise etwa 50.000 Bitcoin im Wert von rund zwei Milliarden Euro von sächsischen Ermittlern sichergestellt. Dies war die bisher größte Sicherstellung von Bitcoin durch deutsche Strafverfolgungsbehörden. Die Bitcoin stammen hauptsächlich von den mutmaßlichen Betreibern der illegalen Streaming-Plattform movie2k.to. Das Verfahren gegen die Betreiber läuft noch.

Die Bundesbehörde tätigt seit Mitte Juni größere Bitcoin-Transaktionen und hat nun alle 50.000 Bitcoin verkauft. Der Preis ist seitdem um über zehn Prozent gestiegen. Damit hat Deutschland vorerst seinen Status als Bitcoin-Milliardär verloren, findet sich aber immer noch unter den Top 5 der Nationen mit den meisten offiziellen Bitcoin. Doch dieser Platz könnte bald verloren gehen.

USA im Bitcoin-Modus

Während Deutschland Bitcoin verkauft, öffnen sich andere Länder wie die USA immer mehr für Bitcoin. Der US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump positioniert sich zunehmend pro Bitcoin. Er hat betont, dass alle zukünftigen Bitcoin in den USA geschürft werden sollen. Zudem wird Trump bald auf der größten Bitcoin-Konferenz in Nashville auftreten. Auch der unabhängige Kandidat Robert F. Kennedy Jr. wird dort sein. Dies zeigt, welchen Stellenwert Bitcoin in den USA hat. Diese Ereignisse unterstützen die These, dass sich die USA möglicherweise auf eine Zeit nach dem US-Dollar-Standard vorbereiten und Bitcoin eine wichtige Rolle spielen könnte. Es könnte für Deutschland also nicht nur finanziell, sondern auch strategisch sinnvoll sein, Bitcoin zu besitzen.

Bitcoin bricht ein

Nach einem starken Jahresbeginn ist der Bitcoin in den letzten Tagen stark eingebrochen. Der sensiblen Liquidität im System geschuldet, wartet der Bitcoin aktuell auf den nächsten Schub. Trotz des Einbruchs ist Bitcoin seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu legte der Technologieindex Nasdaq 100 nur rund 25 Prozent zu. Bitcoin spielt also trotz des Rückgangs in einer eigenen Liga.

Ein folgenschwerer Fehler

Sollten die Behörden ihre Bitcoin-Bestände komplett verkaufen, wäre das kurzfristig profitabel. Doch die Entscheidung sollte langfristig betrachtet werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Bitcoin in einigen Jahren deutlich höher notieren als heute. Die Welt ist hoch verschuldet, und die Notenbanken werden wahrscheinlich zu einer lockeren Geldpolitik zurückkehren müssen. Fiat-Währungen werden weiter abgewertet, und das neu gedruckte Geld wird seinen Weg vor allem in begrenzte Vermögenswerte finden, darunter auch Bitcoin. Deutschland verkauft sein hartes Gut und erhält Euros, die jedes Jahr an Wert verlieren. Seit der Einführung hat der Euro fast 40 Prozent an Kaufkraft verloren.

Der Staat wird Bitcoin wahrscheinlich nie mehr so günstig kaufen können wie jetzt. In einigen Jahren wird der Verkauf bedauert werden. Unter Bitcoin-Anhängern gilt die Goldene Regel: „You do not sell your Bitcoin!“

Der Autor:

Marc Friedrich ist ein Finanzexperte, Redner, Vordenker, Freigeist und Gründer. Als Bestseller-Autor ist er einer größeren Öffentlichkeit bekannt.

Beitragsbild: David Bornscheuer, IMAGO / Wolfilser

AS

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