In den letzten Wochen hat der Kryptomarkt eine bedeutsame Entwicklung erfahren, die zur Frage geführt hat, ob die deutschen Behörden eine Rolle bei dem deutlichen Rückgang des Bitcoins spielen. Der Bitcoin hat Anfang Juli einen beträchtlichen Rückgang von 67.000 Euro auf nur noch 52.000 Euro verzeichnet, was als ein Bärenmarkt angesehen werden könnte. Trotz des soliden Anstiegs in der Technologiebranche betonen Experten wie Vanyo Walter vom Broker RoboMarkets, dass Rückgänge und Volatilität zum Charakter des Bitcoins gehören und daher der jüngste Rückgang nicht ungewöhnlich ist.
Stefan Riße von Acatis bringt die Börsenweisheit ins Spiel, dass ein Anstieg des Nasdaq auch einen Anstieg des Bitcoins bedeuten sollte. Doch in den letzten Wochen schien die Kryptowährung ein Eigenleben zu führen und konnte nicht mehr mit den Technologieaktien Schritt halten. Für Anleger, die auf einen Anstieg des Bitcoins bis zur 100.000-Dollar-Marke gesetzt haben und nun einen Verlust von 25 Prozent verzeichnen, mag dies schmerzhaft sein. Andererseits könnte das gesunkene Preisniveau eine Gelegenheit zum Nachkaufen bieten.
Die bevorstehende Freigabe der Konkursmasse der 2014 pleitegegangenen Handelsplattform Mt.Gox könnte ebenfalls Auswirkungen auf den Markt haben. Rund 140.000 Bitcoins im Wert von etwa acht Milliarden Dollar könnten auf den Markt kommen, wenn die Gläubiger ihre Buchgewinne realisieren, so Experte Walter. Auch mögliche Verkäufe von Regierungen, die 600.000 Bitcoins im Wert von gut 30 Milliarden US-Dollar halten, könnten den Markt beeinflussen.
Ein weiterer Faktor, der genannt wird, ist der US-Wahlkampf. Während Donald Trump offen für digitale Währungen ist und Bitcoin im Wahlkampf akzeptiert, sind demokratische Kandidaten vorsichtiger. Ein neuer Kandidat könnte Trumps Chancen verringern und eine härtere Linie gegen Bitcoin verfolgen. Insgesamt bleibt der Bitcoin ein riskantes Investment, das starke Schwankungen mit sich bringt.
Die Rolle Deutschlands in diesem Zusammenhang mag begrenzt sein, auch wenn die Sachsen mit der Einführung von Bitcoins auf dem Markt für Aufsehen sorgen. Experten sehen den jüngsten Rückgang angesichts der massiven Rallye zuvor als vernachlässigbar an und eher als Gelegenheit zum Einstieg in bestimmte Anlageprodukte. Mutige Anleger könnten beispielsweise die Indexpapiere des Emittenten DZ Bank als attraktive Möglichkeit betrachten.
In Bezug auf Hebelprodukte ist Vontobel in Deutschland führend, aber beim Bitcoin sollte man besonders vorsichtig sein. Produkte wie die WKN VM3Y87 bieten einen doppelt so hohen Hebel wie Bitcoin, jedoch mit einer Knockout-Barriere, die etwas Sicherheit bietet. Es wird empfohlen, sich vor dem Handel mit Hebelprodukten ausreichend zu informieren und Vorsicht walten zu lassen. Trotz der aktuellen Turbulenzen am Kryptomarkt bietet die Situation auch Chancen für mutige Anleger, die bereit sind, die Risiken einzugehen und mögliche Gelegenheiten zu nutzen.