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Ist die Zukunft von Tether in der EU gefährdet?

Die ungewisse Zukunft von USDT in der EU ab 2025: Ist der größte Stablecoin rechtlich in Gefahr?

In Europas Krypto-Sektor gibt es eine bedeutende Unsicherheit hinsichtlich des Stablecoins USDT, der von Tether angeboten wird. Tether, das Unternehmen hinter dem größten und wichtigsten Stablecoin der Welt, steht vor der Frage, ob USDT ab 2025 noch legal in der EU sein wird. Die Einführung des Kryptogesetzes MiCA (Markets in Crypto Assets) reguliert, welche Unternehmen unter welchen Bedingungen Stablecoins in der EU anbieten dürfen.

Bedeutung von Tether (USDT): Der Stablecoin ist nach Bitcoin und Ethereum die drittgrößte Kryptowährung und hat derzeit eine Marktkapitalisierung von 113 Milliarden Dollar. Dies würde Tether rein rechnerisch unter die 140 wertvollsten Unternehmen der Welt einordnen, auf einem Niveau mit Unternehmen wie Airbus oder der Allianz. Besonders für Krypto-Trader ist USDT als Alternative zum Dollar unverzichtbar und gehört täglich zu den am meisten gehandelten Kryptowährungen weltweit.

Die zuständigen Behörden in der EU geben derzeit keine klare Antwort darauf, ob USDT unter MiCA weiterhin legal sein wird. Die EBA (European Banking Authority), ESMA (European Securities and Markets Authority) sowie deutsche und österreichische Aufsichtsbehörden halten sich bedeckt. Es stellt sich die Frage, ob USDT nach den neuen Regelungen noch angeboten werden darf und ob Crypto Asset Service Provider wie Bitpanda den Stablecoin aus dem Angebot nehmen müssen.

MiCA sieht neue Regeln für Asset Referenced Tokens (ARTs) und E-Money Tokens (EMTs) vor. Dabei handelt es sich um Kryptowerte, die an gesetzliche Zahlungsmittel oder andere Vermögenswerte gekoppelt sind. EMTs dürfen in der EU nur öffentlich angeboten werden, wenn der Emittent von einer zuständigen Behörde zugelassen ist und ein Kryptowerte-Whitepaper vorlegt.

Tether hat bisher keinen Antrag auf Zulassung gemäß MiCA gestellt. Die rechtliche Unsicherheit bezüglich des Status von Tether/USDT ist offensichtlich. Die EBA betont, dass Stakeholder die Einhaltung der MiCA-Vorschriften bewerten und ab Juni 2024 keine Dienstleistungen für nicht konforme Kryptowährungen anbieten sollten.

ESMA bestätigt, dass die Einführung von MiCA Fragen bei Marktteilnehmern aufgeworfen hat, insbesondere hinsichtlich unerlaubter Stablecoin-Emittenten. Krypto-Rechtsexperten sehen vorerst noch kein Problem mit Tether, jedoch könnte dies sich ab Ende 2024 ändern, falls Tether keine Lizenz in der EU erwirbt.

Krypto-Firmen wie Exchanges sind stark von Tether abhängig, da USDT ein wichtiger Dollar-Ersatz im Krypto-Handel ist. Der Druck auf Tether steigt, sich eine Lizenz zu besorgen, um weiterhin in der EU operieren zu können. Dieser Wettbewerbsdruck wird verstärkt durch Mitbewerber wie Circle mit USDC, der bereits eine E-Money-Lizenz in Frankreich erhalten hat.

Insgesamt deutet die Entwicklung darauf hin, dass Tether mittelfristig nicht ohne Präsenz in der EU auskommen wird können. Der Wettbewerbsvorteil, den Circle mit USDC durch die Lizenzierung erlangt, bringt zusätzlichen Druck auf Tether. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bis Ende Dezember 2024 entwickeln wird und ob die EU die Legalität von USDT weiterhin ermöglichen wird.

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