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Nachhaltigkeit im Krypto-Bereich: Neue Regelungen ab 2025

"Die neuen Anforderungen an die Transparenz von Kryptowerten: Herausforderungen und Chancen für Nachhaltigkeitsberichte unter MiCAR"

Die Integrationsbemühungen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung werden durch die anstehenden Regelungen der Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) verstärkt. Diese EU-Verordnung zielt darauf ab, die Transparenz im Kryptomarkt zu erhöhen, indem wichtige Informationen über die Umweltbelastungen der Kryptowährungen bereitgestellt werden. Die Kombination von MiCAR mit den Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die ab 2025 in Kraft tritt, zeigt einen klaren Trend hin zu mehr Verantwortung in der digitalen Finanzwirtschaft.

Gemeinschaftliche Verantwortung im Krypto-Sektor

Die bedeutende Rolle von Kryptowährungen in unserer Wirtschaft erfordert ein Umdenken bezüglich der damit verbundenen ökologischen Auswirkungen. Insbesondere das Mining, etwa beim Bitcoin, führt zu enormen Energieverbräuchen, die oft auf fossile Brennstoffe zurückgehen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf das gesellschaftliche Bewusstsein bezüglich nachhaltiger Praktiken in innovativen Technologien.

Verpflichtende Nachhaltigkeitsinformationen gemäß MiCAR

Ein zentraler Aspekt der MiCAR-Verordnung ist die Verpflichtung, spezifische Nachhaltigkeitsinformationen in das Whitepaper eines Kryptowertes aufzunehmen. Wenn der jährliche Energieverbrauch über 500.000 kWh liegt, müssen detaillierte Angaben wie Energieintensität und die DLT GHG-Emissionen veröffentlicht werden. Diese Informationen sind nicht nur für Anbieter von Kryptodiensten von Bedeutung, sondern auch für die Anleger, die zunehmend Wert auf nachhaltige Investitionen legen.

Emissionen und deren Einordnung

Um Nachhaltigkeitsberichte besser nachvollziehen zu können, ist es wichtig, die verschiedenen Arten von DLT GHG-Emissionen zu verstehen. Scope 1 und Scope 2 beschreiben die direkten und indirekten Emissionen, die durch den Betrieb von Knotenpunkten im DLT-Netzwerk entstehen. Scope 3 erweitert den Rahmen um sämtliche indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese Differenzierung hilft Unternehmen und Investoren, ein klareres Bild der tatsächlichen Umweltauswirkungen zu erhalten.

Freiwillige Berichterstattung als Chance

Darüber hinaus eröffnet die MiCAR den Akteuren im Kryptowährungsmarkt die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis weitere Nachhaltigkeitsdaten zu berichten. Informationen über Abfallmanagement, Wasserverbrauch und Recyclingmaßnahmen könnten hinzugefügt werden. Solche ergänzenden Berichte könnten nicht nur das Vertrauen der Anleger stärken, sondern auch dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit einer Kryptowährung zu fördern.

Herausforderungen bei der Datenerhebung

Die Tatsache, dass nicht immer alle erforderlichen Informationen zur Verfügung stehen, stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. In solchen Fällen können Schätzwerte verwendet werden, jedoch muss sichergestellt werden, dass dies auf gut fundierten Annahmen basiert. Eine enge Zusammenarbeit mit Fachleuten und spezialisierten Dritten kann dabei helfen, verlässliche Daten zu ermitteln.

Ausblick auf zukünftige Entwicklungen

Die bevorstehenden Regelungen, die von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) entwickelt werden, sind ein Schritt in die richtige Richtung. Sie bieten nicht nur eine benötigte Transparenz im Krypto-Bereich, sondern sind auch Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Förderung von Nachhaltigkeit in allen Finanzinstrumenten. Diese Veränderungen erfordern jedoch auch Investitionen von den Unternehmen, die die Whitepapers erstellen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die EU mit ihrer Initiative die Weichen für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Finanzwirtschaft stellt. Der Krypto-Markt muss sich anpassen, um sowohl ökologische als auch soziale Standards zu erfüllen, was letztlich der gesamten Gesellschaft zugutekommt.

Mit freundlicher Unterstützung von Alexander Grünewald, (studentischer Mitarbeiter) Bird & Bird Frankfurt am Main – Finance & Financial Regulation

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