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Neue Bitcoin-Auszahlungen und Verkäufe: Krypto-Kaskade nach Mt. Gox Insolvenz

Die unerwarteten Auswirkungen von Bitcoin-Rückzahlungen und BKA-Verkäufen

Über zehn Jahre nach der Insolvenzanmeldung der Krypto-Börse Mt. Gox stehen die Kunden nun vor einer lang ersehnten Rückzahlung von Bitcoin. Die Höhe dieser Rückzahlungen beläuft sich auf einen Teil der insgesamt acht Milliarden US-Dollar an Bitcoin, die sich im Besitz der Börse befanden. Gleichzeitig hat das Deutsche Bundeskriminalamt (BKA) beschlossen, einen Teil der konfiszierten Bitcoin im Wert von einer halben Milliarde US-Dollar zu verkaufen. Diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass der Kryptomarkt mit der größten Liquidationskaskade seit dem Zusammenbruch von FTX konfrontiert ist.

Mt. Gox gehört zu den Pionieren im Bereich der Kryptowährungen und war lange Zeit die dominierende Börse für den Handel mit Bitcoin. Gegründet im Jahr 2010, abwickelte Mt. Gox zeitweise mehr als 70% des gesamten Bitcoin-Handelsvolumens. Die plötzliche Insolvenzanmeldung im Jahr 2014 traf die noch junge Krypto-Branche hart und sorgte für Verunsicherung bei den Anlegern. Kunden, die zum Zeitpunkt der Insolvenz noch Bitcoin-Guthaben bei Mt. Gox hatten, konnten darauf hoffen, ihre Forderungen eines Tages zurückzuerhalten. Aktuell beläuft sich der Wert dieser Bitcoin auf 7,6 Milliarden US-Dollar. Der Insolvenzverwalter hat nun begonnen, diese Bitcoin in Tranchen an die Gläubiger zurückzuzahlen.

In einem ersten Schritt wurden bereits 150 Millionen US-Dollar an die japanische Krypto-Börse Bitbank überwiesen. Zusätzlich dazu wurden knapp 2,7 Milliarden US-Dollar an eine unbekannte Adresse transferiert. Es ist bisher unklar, um welche Art von Adresse es sich handelt, da der Insolvenzverwalter keine genauen Angaben dazu gemacht hat. Trotz der veröffentlichten Ankündigung über die erfolgten Rückzahlungen reagierte der Bitcoin-Preis negativ auf diese Transfers.

Parallel zu den Rückzahlungen von Mt. Gox hat auch das Bundeskriminalamt in Deutschland eine Entscheidung getroffen, einen Teil der beschlagnahmten Bitcoin zu verkaufen. Im Jahr 2013 wurden fast 50.000 Bitcoin als Vermögen eines Betreibers der Filmpiraterie-Website Movie2K beschlagnahmt. Der Wert dieser Bitcoin belief sich bis vor kurzem auf 3,5 Milliarden US-Dollar. Durch den schrittweisen Verkauf dieser Bestände flossen bisher 8.000 Bitcoin im Wert von knapp 500 Millionen US-Dollar in den Markt.

Die Kombination aus den Rückzahlungen von Mt. Gox und den Verkäufen des Bundeskriminalamts hat den Kryptomarkt unter Druck gesetzt und zu einer beispiellosen Liquidationskaskade geführt. Händler sahen sich mit einem Verkaufsdruck im Milliardenbereich konfrontiert, was dazu führte, dass gehebelte Positionen im Wert von über einer Milliarde US-Dollar zwangsliquidiert werden mussten. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der Bitcoin-Kurs unter die Marke von 53.600 US-Dollar gefallen ist. Einige Altcoins erreichen sogar historische Tiefststände, die zuletzt während des Bärenmarktes im Jahr 2022 verzeichnet wurden.

Analysten sehen in der aktuellen Situation eine große Belastung für den Kryptomarkt und weisen darauf hin, dass die Auswirkungen dieser Liquidationskaskade noch nicht vollständig absehbar sind. Die unerwarteten Verkäufe von Mt. Gox und des BKA haben eine starke Reaktion des Marktes ausgelöst, die Anleger weltweit dazu veranlasst hat, ihre Strategien zu überdenken. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise in den kommenden Tagen und Wochen weiterentwickeln werden und ob sich der Markt von diesem Schock erholen kann.

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