Die Finanzmärkte zeigen sich unbeeindruckt von den jüngsten Bedrohungen eines globalen Zollkriegs durch Präsident Donald Trump. Trotz seiner Ankündigung von Zöllen auf praktisch alle Güter schossen die Aktienkurse in die Höhe, und auch die Krypto-Nutzer blieben gelassen.
Ungewohnte Ruhe an den Märkten
Die anhaltende Stabilität der Märkte lässt viele Teilnehmer verwundert zurück. Der S&P 500 Index stieg um 1,5 % und erreichte fast Rekordhöhen. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen sanken zum fünften Mal in Folge, eine Aufwärtsbewegung, die seit 2021 nicht mehr zu beobachten war. Investoren ignorieren die politischen Spannungen, was sich auch im Markt-Risiko-Indikator der Bank of America widerspiegelt, der in den negativen Bereich fiel und zeigt, dass keine akute Panik unter den Händlern besteht.
Der Einfluss der Kryptowährungen
Parallel zur Stabilität an den Aktienmärkten bleibt die Krypto-Landschaft dynamisch. Laut dem Krypto-Analysten Axel Adler Jr. ist die realisierte Volatilität von Bitcoin stark gefallen, was in der Vergangenheit oft explosive Preisbewegungen ankündigte. Ein geringer Kapitalwechsel von Aktien zu Bitcoin könnte dazu führen, dass der Preis die Marke von 105.000 US-Dollar übersteigt. Diese potenzielle Entwicklung wird von einem Rekordanstieg neuer Krypto-Token unterstützt, wobei im Januar 2025 über 600.000 neue Münzen auf den Markt kamen, was einem Anstieg um das Zwölfzehnfache im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Der Weg der institutionellen Investoren
Die Marktbewegungen ziehen auch institutionelle Investoren an. Unternehmen wie Strategy, Metaplanet und KULR Technology haben ihre Bitcoin-Reserven ausgeweitet, während kleinere Anleger ebenfalls aktiver werden. Wallets, die zwischen 0,1 und 1 BTC halten, haben zwischen dem 3. und 13. Februar über 80 Millionen Dollar in Bitcoin investiert und damit einen Rückgang der vergangenen zwei Wochen umgekehrt.
Unsicherheit im Bitcoin-ETF-Markt
Auf der anderen Seite sorgen die Nettoabflüsse von 651 Millionen Dollar aus Bitcoin-ETFs für Besorgnis. Dies könnte die Preise unter die entscheidende Unterstützungsmarke von 95.000 US-Dollar drücken und zu einem Marktrückgang von 1,65 Milliarden Dollar innerhalb einer Woche führen. Zudem ist das Interesse an Bitcoin-Suchen bei Google im letzten Quartal dramatisch gesunken, was darauf hindeutet, dass die Privatanleger nicht in dem Maße einsteigen wie 2021.
Fazit: Ein gespaltenes Bild in der Finanzwelt
Die aktuelle Lage auf den Märkten zeigt, wie unterschiedlich die Reaktionen auf politische und ökonomische Herausforderungen liegen können. Während die Aktienmärkte unbeeindruckt bleiben, zeigt die Krypto-Welt sowohl Potenzial als auch Risiken. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Elemente in den kommenden Wochen entwickeln werden, insbesondere angesichts der steigenden Unsicherheiten rund um die wirtschaftliche Politik und die Volatilität im Kryptomarkt.