Die Diskussion um Krypto-ETFs hat eine neue Wendung genommen, als Travis Spence, Leiter des EMEA-ETF-Vertriebs bei JP Morgan Asset Management (JPMAM), bekannt gab, dass das Unternehmen nicht beabsichtigt, in den Markt für kryptowährungsbasierte börsengehandelte Produkte (ETPs) einzusteigen. Trotz der Anerkennung des Potenzials von ETFs als "hervorragender Zugangspunkt" für Kryptowährungen wird JPMAM keine aktive Rolle in diesem Bereich spielen.
In einer Rede auf dem ETF Ecosystem Unwrapped-Event von ETF Stream erklärte Spence, dass das Unternehmen den Krypto-ETP-Markt aufmerksam beobachten wird, aber nicht davon überzeugt ist, dass es einen Mehrwert in diesem Bereich bieten kann. Er betonte, dass es für sie interessant sein wird, diese Entwicklung zu beobachten, aber dass sie in erster Linie Zuschauer bleiben werden.
Spence führte zwei Hauptgründe für die Entscheidung von JPMAM an, sich nicht an Krypto-ETFs zu beteiligen. Zum einen sieht er keinen Informationsvorteil, den das Unternehmen in den Markt bringen kann, und zum anderen ist die Rolle von Kryptowährungen in einem Multi-Asset-Portfolio noch unklar. Diese Unsicherheiten hemmen das Unternehmen davon, aktiv in den Krypto-ETF-Markt einzusteigen.
Der CEO von JP Morgan, Jamie Dimon, ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber Bitcoin und hat mehrfach gefordert, dass die Kryptowährung verboten werden sollte. Obwohl das Unternehmen eine Blockchain-Sparte hat und seinen institutionellen Kunden auch den JPM Coin anbietet, hält es sich beim Thema Krypto-ETFs zurück.
Die US-amerikanischen Bitcoin-ETFs verzeichnen seit ihrer Markteinführung im Januar einen signifikanten Zufluss von Kapital, wobei 34 ETFs über ein Gesamtvermögen von über 59 Milliarden US-Dollar verfügen. Der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock mit einem Vermögen von 19,5 Milliarden US-Dollar hat kürzlich den Grayscale Bitcoin Trust ETF (GBTC) mit einem Vermögen von 19,3 Milliarden US-Dollar als größten ETF im Bereich abgelöst.
Trotz des wachsenden Interesses an Krypto-ETFs und des steigenden Kapitalzuflusses in diesen Bereich bleibt JPMAM entschlossen, vorerst keine aktive Rolle in diesem Markt zu spielen. Die Bedenken hinsichtlich des Informationsvorsprungs und der Rolle von Kryptowährungen in diversifizierten Portfolios haben das Unternehmen dazu veranlasst, sich zurückzuhalten und die Entwicklung des Marktes aus der Ferne zu beobachten.
Es bleibt abzuwarten, ob JPMAM in Zukunft seine Haltung zu Krypto-ETFs überdenken wird, wenn sich die Marktbedingungen ändern oder die Rolle von Kryptowährungen in traditionellen Portfolios klarer wird. Bis dahin wird das Unternehmen als Zuschauer fungieren und die Entwicklungen in diesem aufstrebenden Markt aufmerksam verfolgen.
-
-
-
-
