Zwei chinesische Bieter haben sich von einer Ausschreibung für einen Solarpark in Rumänien zurückgezogen, was auf die neuen Antisubventionsbefugnisse der EU zurückzuführen ist. Die Europäische Kommission gab bekannt, dass zwei Konsortien, die für die Entwicklung des 110-Megawatt-Solarparks in Rumänien vorgesehen waren, ihre Angebote zurückzogen. Diese Entscheidung erfolgte nach dem Abschluss einer eingehenden Untersuchung im Rahmen der EU-Verordnung über ausländische Subventionen.
Es handelte sich dabei um eine deutsche Tochtergesellschaft von Longi Green Energy Technology, einem globalen Hersteller von Photovoltaikzellen und Solarmodulen, sowie um zwei europäische Tochtergesellschaften von Shanghai Electric, einem chinesischen staatlich geförderten Energiekonzern. Longi bestätigte den Rückzug und betonte sein Engagement für die Klimaziele in Europa. Shanghai Electric hat noch nicht offiziell Stellung bezogen.
Dies ist nicht das erste Mal, dass chinesische Bieter nach einer Antisubventionsuntersuchung der EU von öffentlichen Ausschreibungen zurücktreten. Ein ähnlicher Fall ereignete sich, als sich CRRC Qingdao Sifang Locomotive, eine Tochtergesellschaft des weltweit größten Eisenbahnherstellers CRRC, aus einer Auktion in Bulgarien zurückzog. Die Verordnung über ausländische Subventionen zielt darauf ab sicherzustellen, dass Unternehmen, die am europäischen Markt teilnehmen, faire Wettbewerbsregeln einhalten.
Europäische Solarhersteller haben Bedenken geäußert, dass der Markt durch preisgünstige chinesische Produkte untergraben wird, was zu Werksschließungen und Produktionsrückgängen führt. China dominiert den Markt und liefert etwa 95 Prozent der in der EU verwendeten Solarmodule. Die chinesische Handelskammer bei der EU äußerte sich besorgt über die neuen Regeln und bezeichnete sie als wirtschaftlichen Zwang unter dem Deckmantel der Sicherheit, was chinesische Unternehmen dazu zwingt, rechtliche Schritte einzuleiten.
