Die Kryptowährung Bitcoin hat in diesem Jahr ein erstaunliches Wachstum von 63 Prozent erlebt, verglichen mit nur 12 Prozent beim S&P 500. Doch die Handelsaktivität auf der beliebten Kryptobörse Coinbase bleibt trotzdem in der Flaute.
Während das Unternehmen im Januar noch lediglich zum 1,5-fachen Umsatz gehandelt wurde, ist dieser Wert nun auf das Vielfache von 5,5 gestiegen. Auch die Aktien von Coinbase haben sich um mehr als 90 Prozent verbessert. Doch der Vergleich mit größeren und profitableren Konkurrenten wie Cboe und der London Stock Exchange zeigt, dass Coinbase noch ein Stück vom Kuchen abhaben muss.
Ein Grund dafür könnte das schwindende Interesse des Einzelhandels am Handel mit Bitcoin sein. Die Aussicht auf strengere Regulierungen und eine sinkende Nachfrage bedeuten, dass Coinbase vor Schwierigkeiten steht. Die Zahl der monatlichen Transaktionsnutzer lag am Ende des ersten Quartals bei 8,4 Millionen, verglichen mit 9,2 Millionen vor einem Jahr. Das Handelsvolumen ging im gleichen Zeitraum um mehr als 50 Prozent zurück, während die gesamten Transaktionseinnahmen um 63 Prozent sanken. Im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres haben sich sowohl das Handelsvolumen als auch die MTU-Zahlen kaum verändert.
Diese schlechten Nachrichten bedeuten, dass Coinbase sich auf schwere Zeiten einstellen muss. Der Einzelhandelshandel machte fast 95 Prozent des Transaktionsumsatzes von Coinbase im letzten Jahr aus, und 71 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe. Im ersten Quartal wurde der Rückgang der Nettoeinnahmen durch höhere Zinserträge abgemildert – diese stiegen von 10,5 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 240,8 Millionen US-Dollar. Doch diese Gewinne sind nicht nachhaltig, da die US-Notenbank in diesem Sommer ihren Zinserhöhungszyklus unterbrechen wird, ihn aber möglicherweise wieder aufnehmen wird.
Die Kryptobörse steht auch im Mittelpunkt einer Untersuchung der Securities and Exchange Commission wegen möglicher Verstöße gegen Wertpapiergesetze. Diese Faktoren zeigen, dass sich Anleger von Coinbase auf einen langen Krypto-Winter einstellen sollten.
Referenz: Financial Times