Das Ethereum Metric hat Zentralisierungsbedenken bezüglich der Eigentumsverhältnisse an der ETH geweckt

KRYPTO-BLOCKCHAINS UND DIE ZENTRALISIERUNGSBedenken UMGEBENDEN ETH

Krypto-Blockchains gelten als Inbegriff der Dezentralisierung, da sie keine einzelne Person oder Gruppe die Kontrolle haben lassen. Doch neue Daten haben nun Bedenken hinsichtlich der Zentralisierung der Kryptowährung Ethereum (ETH) aufgeworfen. Untersuchungen haben ergeben, dass die Top 10 Ethereum-Adressen mittlerweile über 35 % des gesamten ETH-Angebots halten.

Laut Santiment, einer Krypto-Marktforschungsplattform, sind die Bestände der zehn größten Ethereum-Adressen in den letzten Jahren angewachsen und machen nun einen beträchtlichen Teil des Gesamtangebots aus. Im August 2022 hielten diese Adressen noch 24 % des ETH-Angebots, während es im August 2018 lediglich 11,2 % waren. Derzeit haben sie ihr Guthaben noch weiter gesteigert und kontrollieren somit über 35 % des verfügbaren ETH.

Während des jüngsten Preisverfalls der Kryptowährung versuchten kleinere Händler, ihre Bestände abzustoßen. Gleichzeitig nutzten jedoch die sogenannten "Wale", also große Vermögensinhaber, die Gelegenheit, bei den gesunkenen Preisen einzusteigen. Dadurch wurden die Vermögensbestände der reichsten ETH-Inhaber weiter ausgebaut, während viele kleine Händler ausstiegen.

Die Hauptadresse, die den größten Teil des ETH-Angebots kontrolliert, ist der Beacon Deposit Contract, der für das Abstecken der ETH verwendet wird. Dieser Vertrag ermöglicht es den Anlegern, ETH 2.0-Validatoren zu werden, was als positiv für das Ethereum-Netzwerk angesehen wird. Allerdings ist es dennoch besorgniserregend, dass Kryptowährungsbörsen wie Binance und Kraken zu den größten Adressen gehören und somit große Mengen an ETH verwalten. Die Börse Binance allein hält über 1,66 % des gesamten ETH-Angebots.

Im Vergleich dazu besitzen die Top 10 Bitcoin-Adressen nur 5,35 % des Gesamtangebots. Natürlich sind in dieser Berechnung die Bitcoin-Bestände von Satoshi Nakamoto nicht berücksichtigt.

Die wachsende Kontrolle über das Ethereum-Netzwerk durch große Vermögensinhaber hat zu Bedenken hinsichtlich der Zentralisierung geführt. Es ist bekannt, dass Wale einen erheblichen Einfluss auf die Preisbewegung von Kryptowährungen haben, indem sie große Verkaufsaktionen auslösen und somit Verkaufsdruck auf kleinere Anleger ausüben. Dies könnte zu weiteren Preisverlusten führen.

Die Anzahl der Wallets im Besitz von 10.000 ETH oder weniger ist jedoch in den letzten Monaten angestiegen, was auf einen breiteren Besitz hinweist. Zudem gab es eine erhöhte Anzahl von Ethereum-Transaktionen in den letzten Wochen, was auf reges Interesse an der Kryptowährung hindeutet.

Der derzeitige Preis für ETH liegt bei etwa 1.600 US-Dollar, was einem Rückgang von 11 % im Vergleich zum Vormonat entspricht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Problematik der Zentralisierung auf den weiteren Preisverlauf von Ethereum auswirken wird.

Bildnachweis: iStock, Tradingview.com

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