Über dem abgelegenen Dorf La Tuna, das einst für seinen Opium- und Marihuanaanbau berühmt war, herrscht nun eine unheimliche Stille. Die Kontrolle des Kartells bleibt jedoch bestehen, mit bewaffneten Männern an den Straßen und Spottern auf Patrouille. Doch die Zeiten haben sich geändert – der Anbau von Schlafmohn und Marihuana wurde vor Jahren eingestellt, da neue, synthetische Drogen wie Fentanyl die natürlichen Produkte verdrängt haben.
In den Gebieten rund um La Tuna haben die stark gesunkenen Preise für Opiumpaste die Bauern gezwungen, neue Wege zu finden. Fentanyl hat die Rohstoffkosten drastisch gesenkt und die Kartelle haben sich von sperrigen Rohstoffen auf synthetische Drogen umgestellt. Der Generationswechsel bei den Drogenbaronen hat dazu geführt, dass die Kontrolle über das Sinaloa-Kartell nun bei El Chapos Söhnen, den „Los Chapitos“, liegt, die den Handel mit Fentanyl vorangetrieben haben.
Die Veränderungen in der Drogenlandschaft haben dazu geführt, dass die unerreichbaren Gewinne aus dem Fentanyl-Handel an den ländlichen Gemeinden vorbeifließen und stattdessen in Großstädte wie Culiacán fließen. Während die Kartelle weiterhin florieren, stehen die Landbewohner vor einer düsteren Zukunft, da die alten Zeiten des Drogenanbaus vorbei sind.
Trotz der Verlagerung des Drogenanbaus und der Konzentration auf synthetische Drogen haben die Kartelle wie das Sinaloa-Kartell weiterhin eine massive Präsenz und bleiben eine Bedrohung. Der Handel mit Fentanyl hat verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung, da synthetische Drogen die häufigste Todesursache bei jungen Erwachsenen in den USA sind. Doch während die Kartelle weiterhin Gewinne erzielen, leiden die abgelegenen Bergdörfer unter einer unsicheren Zukunft, ohne die einstigen Einnahmen aus dem Drogenhandel.