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Der Kampf um die Einführung eines Spot-Bitcoin-ETF in den USA überwindet eine weitere Hürde

Langjähriger Kampf: US-Behörde scheitert mit Berufung gegen Bitcoin-ETF

Der langjährige Kampf um die Einführung eines börsengehandelten US-Fonds, der direkt in Bitcoin investiert, hat eine weitere Hürde genommen, nachdem die Regulierungsbehörde es abgelehnt hat, ein dagegen ergangenes Gerichtsurteil anzufechten.

Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) hatte bis Freitag Zeit, gegen ein Urteil des Bundesberufungsgerichts vom August Berufung einzulegen. In dem Urteil wurde festgestellt, dass es falsch gewesen sei, einen Antrag des Kryptowährungshauses Grayscale Investments auf Umwandlung seines 16,7 Milliarden US-Dollar schweren Bitcoin Trust (GBTC) abzulehnen und ihn stattdessen in einen börsengehandelten Fonds (ETF) umzuwandeln.

Das Gericht kritisierte die SEC dafür, dass sie Anträge für “Spot”-Bitcoin-ETFs abgelehnt und gleichzeitig ETFs genehmigt habe, die mit Bitcoin-Futures-Kontrakten handeln. Richterin Neomi Rao, die für ein aus drei Richtern bestehendes Gremium schrieb, bezeichnete die Entscheidung der SEC als “willkürlich und launisch”.

Die Entscheidung, keine Berufung einzulegen, hat Auswirkungen auf den Bitcoin Trust von Grayscale. Durch die Nachricht sank der Abschlag von GBTC auf den Nettoinventarwert auf etwa 14 Prozent, den geringsten Wert seit November 2021. Zuvor hatte der Abschlag im Dezember 2022 mit einem Rekordwert von 48,9 Prozent zu Buche geschlagen.

Der Bitcoin-Kurs stieg um 3,7 Prozent nach Bekanntgabe der Entscheidung der SEC. Der Preis stieg von 27.757 US-Dollar auf 27.757 US-Dollar, bevor er aufgrund unbegründeter Berichte über die Genehmigung eines konkurrierenden BlackRock-Spot-Bitcoin-ETF auf über 28.000 US-Dollar anstieg. Sowohl BlackRock als auch die SEC dementierten später diese Gerüchte.

Die Entscheidung der SEC, kein Berufungsverfahren einzulegen, deutet darauf hin, dass die Einführung eines Spot-Bitcoin-ETF wahrscheinlicher wird. Todd Rosenbluth, Forschungsleiter bei VettaFi, einem Beratungsunternehmen, sagte, dass die Entscheidung der SEC zusammen mit den laufenden Interaktionen mit anderen Vermögensverwaltern darauf hindeute, dass in naher Zukunft ein Spot-Bitcoin-ETF auf den Markt kommen werde. Er prognostizierte den Handelsbeginn neuer Produkte Anfang 2024.

Grayscale Investments äußerte sich optimistisch und erklärte, dass es weiterhin bereit sei, GBTC nach Genehmigung der SEC in einen ETF umzuwandeln.

Die SEC hatte ihre Ablehnung der Umwandlung von GBTC damit begründet, dass Bitcoin, das an unregulierten Börsen gehandelt werde, anfällig für Betrug und Marktmanipulation sei. Bitcoin-Futures-Kontrakte hingegen seien im Mainstream-Bereich akzeptabel, da sie an regulierten Handelsplätzen wie der Chicago Mercantile Exchange gehandelt würden.

Neben Grayscale haben zehn weitere Vermögensverwalter, darunter BlackRock, Fidelity, Ark Invest, WisdomTree, VanEck und Valkyrie, Anträge für die Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs eingereicht. Einige Antragsteller haben ihre Einreichungen in den letzten Tagen angepasst, um den Anforderungen der SEC gerecht zu werden. Dazu gehört beispielsweise die Verwaltung der Vermögenswerte auf getrennten Konten und die Erweiterung der Risikofaktoren.

Die Tatsache, dass viele Antragsteller ihre Einreichungen angepasst haben, hat zu Spekulationen geführt, dass die SEC aktiv mit ihnen zusammenarbeitet und die Einreichungen möglicherweise letztendlich genehmigt. Bradley Duke, Chefstratege bei der ETC Group, einem Anbieter von börsengehandelten Kryptoprodukten, ist der Ansicht, dass es für die SEC immer schwieriger wird, Spot-Bitcoin-ETFs abzulehnen. Immer mehr große Finanzdienstleistungsunternehmen, wie BlackRock, Fidelity und Charles Schwab, eröffnen Geschäfte im Bereich Bitcoin und Kryptowährungen. Duke betonte, dass in den USA ein Gefühl der Unvermeidlichkeit eines Spot-Bitcoin-ETFs herrsche.

Ein Spot-Bitcoin-ETF könnte den Weg für größere Mainstream-Investitionen in die Kryptowährungsbranche ebnen. Registrierte Anlageberater hätten erstmals Zugang zu Spot-Kryptowährungen für Kundenportfolios, was bislang normalerweise nur in börsennotierte, regulierte Vermögenswerte investieren durften.

In Kanada und Europa gibt es bereits ähnliche börsengehandelte Produkte, deren Einführung bisher unproblematisch verlief. Duke betonte, dass Spot-Bitcoin-ETFs in Europa schon seit vielen Jahren erfolgreich gehandelt werden.

Es bleibt abzuwarten, wie die SEC in den kommenden Monaten auf die Anträge reagieren wird. Es wird erwartet, dass die Behörde ähnlich wie bei der Einführung von auf Futures basierenden ETFs verfahren wird. Diese gehen auf Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, zurück. Die SEC schuf gleiche Wettbewerbsbedingungen, indem sie die Notierung mehrerer ETFs am selben Tag ermöglichte.

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