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Die Bedrohung für Netanjahu durch die Ausnahmeregelung der ultraorthodoxen Armee Israels

Yitzhak Yosefs kontroverse Predigt

Yitzhak Yosef, der oberste sephardische Rabbiner Israels, sorgte kürzlich mit seinen wöchentlichen Predigten für Aufsehen, als er die ultraorthodoxen Juden, auch bekannt als Charedim, dazu ermutigte, das Land zu verlassen, wenn die Regierung sie zur Armee einziehen würde. Diese Aussagen haben eine hitzige Debatte über die lange Zeit bestehende Befreiung der Religionsstudenten vom Militärdienst entfacht und Spaltungen innerhalb der rechten Koalition von Benjamin Netanyahu vertieft.

Hintergrund der Kontroverse

Vor dem Ausbruch des Krieges mit der Hamas im letzten Jahr war die fast vollständige Abwesenheit der Charedim vom Militär bereits ein umstrittenes Thema innerhalb der israelischen Gesellschaft. Die Diskussion über eine mögliche Änderung dieser Befreiungsregelung wurde durch Yosefs Predigt weiter angeheizt.

Der politische Feuersturm

Die ultraorthodoxen Parteien wie Shas, die Teil von Netanyahus Koalition sind, verteidigen vehement die Freistellung der Charedim vom Militärdienst. Gleichzeitig gibt es jedoch kriegerische Ex-Soldaten in der Koalition, die sich dafür einsetzen, diese Ausnahmeregelung abzuschaffen.

Aussicht auf Veränderung

Das oberste Gericht Israels hat die Regierung angewiesen, bis Ende März zu erklären, warum die Ausnahmeregelung nicht abgeschafft werden sollte. Diese Anordnung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Jeschiwa-Studenten ab April eingezogen werden könnten, was viele Charedim als Bedrohung ihrer Lebensweise empfinden.

Die Standpunkte der Beteiligten

Die Perspektive der Charedim

Für die Charedim stellt die Vorstellung, zur Armee zu gehen, eine massive Verletzung ihrer religiösen Überzeugungen dar. Sie argumentieren, dass die Armeevorschriften, die eine Vermischung von Männern und Frauen erfordern, gegen ihre religiösen Prinzipien verstoßen. Viele fühlen sich in ihrer Lebensweise bedroht und sehen die Militärbefreiung als unverzichtbar an.

Die Sicht der Säkularen

Säkulare Israelis sehen die Militärbefreiung der Charedim als ungerecht an, insbesondere angesichts der großzügigen staatlichen Unterstützung für Jeschiwas. Die Belastung des Militärs durch den Konflikt mit der Hamas hat die Forderungen nach einer gerechteren Verteilung der Wehrpflicht verstärkt.

Der Weg zum Kompromiss?

Trotz der festgefahrenen Positionen einiger ultraorthodoxer Führer wie Yitzhak Yosef gibt es Stimmen innerhalb der Gemeinschaft, die einen Kompromiss für möglich halten. Ein Ansatz könnte sein, sich auf den kleineren, moderneren Teil der Charedim zu konzentrieren, der möglicherweise eher bereit ist, Veränderungen in Bezug auf den Militärdienst zu akzeptieren.

Zukunftsaussichten

Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Parteien in Israel einen Weg finden, diesen langjährigen Konflikt zu lösen. Die Entscheidung des obersten Gerichts und die möglichen Konsequenzen in Bezug auf die staatliche Finanzierung der Jeschiwas könnten die Verhandlungen über die Wehrpflichtregeln beschleunigen und zu einer drastischen Veränderung innerhalb der ultraorthodoxen Gemeinschaft führen.

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