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Die Token-Krypto-Geste der Wall Street

Tokenisierung im Finanzwesen gewinnt an Bedeutung

Die Wall Street und andere große Finanzinstitute beschäftigen sich zunehmend mit der Tokenisierung von Vermögenswerten. Diese Woche hat auch die Citigroup einen Schritt in Richtung Tokenisierung gemacht, indem sie es ihren Großkunden ermöglicht, ihre Einlagen in Token umzuwandeln. Aber was genau ist Tokenisierung?

Einfach ausgedrückt bedeutet Tokenisierung, dass ein digitaler Vermögenswert oder "Token" das Eigentum und andere Informationen über einen traditionellen Vermögenswert, wie eine Anleihe oder einen Fonds, darstellt. Diese Token werden in einem verteilten Hauptbuch gespeichert und können verschiedene digitale Informationen enthalten, wie zum Beispiel die Eigentumshistorie des Vermögenswerts, Transaktionsdetails und Regulierungsinformationen. Die Token können entweder öffentlich oder auf einer privaten Blockchain gespeichert werden.

Die Wall Street und andere Finanzinstitute erkennen das Potenzial der Tokenisierung und investieren entweder in Tokenisierungsunternehmen oder erforschen selbst, wie traditionelle Vermögenswerte in digitale Versionen umgewandelt werden können. Selbst BlackRock-Chef Larry Fink hat die Tokenisierung von Wertpapieren als die "nächste Generation" der Märkte bezeichnet.

Trotz des Interesses einiger großer Unternehmen steckt die Tokenisierung noch in den Anfängen. Laut S&P Global Ratings wurden im Jahr bis zum 12. September digitale Anleihen im Wert von nur 500 Millionen US-Dollar ausgegeben, verglichen mit US-Anleihen im Wert von etwa 5,3 Billionen US-Dollar. Dennoch zeigen Unternehmen wie der Vermögensverwalter Franklin Templeton und der Investmentmanager Hamilton Lane, dass die Tokenisierung von Vermögenswerten bereits reale Effizienzgewinne bringen kann.

Franklin Templeton betreibt einen tokenisierten Geldmarktfonds und hat durch die Nutzung der Blockchain-Technologie Verwaltungsaufgaben effizienter gestaltet. Hamilton Lane hat mehrere tokenisierte Fonds aufgelegt und konnte so neue Investoren ansprechen, die nur mit einer digitalen Geldbörse agieren wollen.

Allerdings gibt es immer noch einige Herausforderungen für die breite Akzeptanz der Tokenisierung. Viele Menschen verbinden das Wort "Blockchain" immer noch mit der Kryptowelt und haben Vorbehalte gegenüber neuen Technologien. Darüber hinaus fehlt es noch an ausreichender Nachfrage von institutionellen Anlegern nach tokenisierten Anleihen, Fonds und Aktien.

Um die Tokenisierung zum Erfolg zu machen, ist es wichtig, dass Unternehmen die Infrastruktur, regulatorische Klarheit und das Vertrauen der Investoren schaffen. Große Unternehmen lagern die technische Arbeit oft an Fintech-Firmen aus, um Kosten und Aufwand zu reduzieren.

Ob die Tokenisierung von Vermögenswerten sich als revolutionär erwiesen wird oder nur eine vorübergehende Modeerscheinung ist, bleibt abzuwarten. Die begrenzte Nachfrage nach rein tokenisierten Produkten zeigt, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Aber Unternehmen wie Franklin Templeton und Hamilton Lane zeigen bereits, dass die Tokenisierung reale Effizienzgewinne bringen kann und das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir mit Vermögenswerten umgehen, zu verändern. Die Zukunft der Tokenisierung hängt davon ab, wie gut es den Unternehmen gelingt, die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten zu steigern.

Was halten Sie von der Tokenisierung von Vermögenswerten? Schicken Sie mir eine E-Mail an nikou.asgari@ft.com.

Wöchentliche Highlights:

  • Der US-Milliardär Mike Novogratz hat sich mit seinem Unternehmen Galaxy Digital in Europa niedergelassen, um von den Fortschritten Londons und der EU bei der Schaffung von Krypto-Regulierungen zu profitieren.
  • Tether, der weltgrößte Emittent von Stablecoins, hat die Ausleihe seiner Coins an Kunden wieder aufgenommen, nachdem das Unternehmen zuvor angekündigt hatte, diese umstrittene Praxis einzustellen, um Verluste für Kunden zu vermeiden.
  • Hongkongs Traum, ein Krypto-Hub zu werden, ist gescheitert, nachdem die Polizei mindestens 11 Personen im Zusammenhang mit einem weit verbreiteten Betrug an der Börse JPEX festgenommen hat.
  • Der Datenanbieter Nansen wurde Opfer eines Hackerangriffs, bei dem E-Mail-Adressen und Blockchain-Adressen von Benutzern offenbart wurden.
  • Die Klage von FTX gegen die Stanford-Professoren Joseph Bankman und Barbara Fried enthüllt, dass Bankmans Sohn und FTX-Chef Sam Bankman-Fried ihm kein angemessenes Gehalt zahlte und er sich deshalb an seine Mutter wandte.

Philip Stafford gibt diese Woche den FT Cryptofinance heraus. Bitte senden Sie Ihre Gedanken und Rückmeldungen an cryptofinance@ft.com.

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