Israel hat seine Haltung zu den Bedingungen für einen Geisel-Deal mit der Hamas deutlich abgeschwächt, was Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges in Gaza weckt. Nach wochenlangem Stillstand hat Israel einen Vorschlag angenommen, der eine zunächst sechswöchige Kampfpause vorsieht, in der die Hamas 33 Geiseln freilassen würde. Dieser Vorschlag beinhaltet die Freilassung von Kindern, älteren Menschen, Frauen, einschließlich weiblicher Soldaten, und verwundeten Gefangenen.
Die Vermittler hoffen, dass dieser Vorschlag das Haupthindernis für eine Einigung überwinden kann, da die Hamas bislang auf einem dauerhaften Waffenstillstand am Ende jeder Vereinbarung besteht, was von der israelischen Regierung unter Premierminister Benjamin Netanyahu abgelehnt wurde. Zudem hat Israel bei anderen Forderungen der Hamas Zugeständnisse gemacht, wie beispielsweise die Rückkehr der Bewohner des Gazastreifens in den Norden des belagerten Gebiets zu ermöglichen. Diese Entwicklungen wurden von Diplomaten als positiv bewertet.
US-Außenminister Antony Blinken bezeichnete den Vorschlag Israels als außerordentlich großzügig, betonte jedoch, dass der Ball aktuell bei der Hamas liege, um eine Entscheidung bezüglich des Waffenstillstands zu treffen. Das Weiße Haus äußerte sich ebenfalls positiv über die neuen Fortschritte bei den Geiselverhandlungen. Die israelische Regierung zeigt Flexibilität in den Gesprächen und signalisiert Bereitschaft für kreative Lösungen, um einen Geiseldeal zu ermöglichen.
Die Hamas hat den neuesten Vorschlag in Gesprächen mit Vermittlern in Kairo diskutiert, jedoch bisher nicht offiziell darauf reagiert. Die USA, Katar und Ägypten spielen eine Schlüsselrolle bei der Erleichterung dieser Verhandlungen. Die Verschiebung der israelischen Position kommt zum richtigen Zeitpunkt, da westliche Mächte Druck auf einen Geiselvertrag und das Ende der Kämpfe ausüben. US-Präsident Joe Biden, der die Geiselgespräche mit Netanjahu besprochen hat, plant eine Reise nach Israel, um die Bemühungen persönlich zu unterstützen.