BlackRock könnte bald das Jahrzehnte währende Embargo für börsengehandelte Spot-Bitcoin-Produkte in den USA beenden, so lautet die Vermutung. Zahlreiche Vermögensverwalter haben sich in der Vergangenheit um die Auflegung eines solchen Fonds auf dem größten Investmentmarkt der Welt beworben, jedoch wurden die Anträge von der Securities and Exchange Commission (SEC) immer abgelehnt. Die Aufsichtsbehörde verwies dabei auf das Risiko von Betrug und Manipulation auf dem Markt für Spot-Bitcoin, der an unregulierten Börsen stattfindet. Stattdessen genehmigte die SEC ETFs, die auf Bitcoin-Futures-Kontrakten basieren und an der Chicago Mercantile Exchange notiert sind.
Die Spekulationen um die mögliche Genehmigung eines Bitcoin-ETFs von BlackRock haben den Preis von Bitcoin bereits in die Höhe getrieben. Seit der Einreichung des Antrags am 15. Juni ist der Bitcoin-Preis um 22 Prozent auf ein Einjahreshoch von 30.600 US-Dollar gestiegen. Auch der Abschlag zum Nettoinventarwert des weltweit größten Kryptofonds, des Grayscale Bitcoin Trusts, ist stark gesunken.
Invesco, WisdomTree, Bitwise und Valkyrie, deren Anträge auf Einreichung von Spot-Bitcoin-ETFs bereits abgelehnt wurden, haben erneut Anträge gestellt, in der Hoffnung, dass sich die Situation geändert hat. Doch viele glauben, dass BlackRock aufgrund seiner Reputation und Erfahrung gute Chancen hat, die Zustimmung der SEC zu erhalten.
Der BlackRock-Antrag unterscheidet sich geringfügig von den vorherigen Anträgen, was möglicherweise ausschlaggebend sein könnte. Insbesondere wird erwartet, dass BlackRock eine Vereinbarung zur gemeinsamen Überwachung mit einer in den USA ansässigen Spot-Handelsplattform für Bitcoin abschließen wird. Dies war ein spezifischer Punkt, den die SEC in der Vergangenheit hervorgehoben hat.
Es wird davon ausgegangen, dass Coinbase, eine der größten Kryptowährungsbörsen, die vorgeschlagene Depotbank für den Fonds sein wird. Es gibt jedoch noch weitere Börsen wie EDX Markets, die von Nasdaq und der New York Stock Exchange unterstützt werden und potenziell als geeignete Überwachungspartner für BlackRock dienen könnten.
Ein weiterer Punkt, der für die Genehmigung des BlackRock-ETFs spricht, ist die Struktur des Fonds. BlackRock plant, eine Treuhandstruktur einzuführen, die ähnlich der von Gold-ETFs ist. Dies könnte dazu führen, dass die SEC argumentiert, dass es keinen grundlegenden Unterschied zwischen Bitcoin und Gold gibt und daher eine Genehmigung gerechtfertigt ist.
Trotz der positiven Signale gibt es auch Bedenken hinsichtlich möglicher Manipulationen und des Einflusses auf den Bitcoin-Preis. Es bleibt abzuwarten, ob die SEC dem Antrag von BlackRock zustimmt und welchen Einfluss dies auf den Markt für Bitcoin haben wird.
Sowohl BlackRock als auch die SEC haben bisher keine Stellungnahme zu den Spekulationen und dem Antrag abgegeben. Es bleibt spannend, wie sich die Situation entwickeln wird und ob BlackRock tatsächlich das Embargo für börsengehandelte Spot-Bitcoin-Produkte in den USA beenden kann.
Referenz: Financial Times