Die aktuelle Situation des Ethereum-Kurses lässt aufhorchen, da sich der Preis seit etwa zwei Wochen um die 3.000 USD-Marke stabilisiert hat. Der Druck auf den Verkauf scheint unverändert hoch und lässt somit wenig Spielraum für schnelle Erholungen. In diesem Zusammenhang sind mehrere Entwicklungen zu beobachten, die tiefere Einblicke in die Dynamik des Marktes gewähren.
ETH-Reserven steigern sich in der Weihnachtswoche
Ein bemerkenswerter Trend zeigt, dass die Reserven von Ethereum auf den Börsen im Dezember gestiegen sind. Laut Daten von CryptoQuant haben sich die ETH-Reserven von 16,2 Millionen auf 16,6 Millionen erhöht, was einem Zuwachs von etwa 400.000 ETH entspricht. Gleichzeitig hat ein sogenannter „OG Whale“ beeindruckende 100.000 ETH bei Binance eingezahlt. Diese Entwicklungen könnten die Marktbedingungen signifikant beeinflussen.
Hohes Hebelverhältnis von Ethereum bleibt besorgniserregend
Eine weitere bedeutende Kennzahl ist das geschätzte Leverage Ratio von Ethereum. Laut CryptoQuant ist dieses Verhältnis alarmierend hoch und zeigt, dass viele Trader auf den Derivatemärkten einen höheren Hebel nutzen. Ein Leverage Ratio von 0,76 ist besorgniserregend, da es darauf hindeutet, dass selbst kleine Kursänderungen Kettenreaktionen bei Liquidierungen auslösen können. Hierbei verweist die Historie auf den zehnten Oktober, der bereits von starken Verlusten geprägt war.
Negativer Coinbase Premium Index für Ethereum
Ein weiteres Zeichen für den Druck auf ETH ist der Coinbase Premium Index, der im Dezember weiter ins Negative fiel und derzeit bei -0,08 liegt. Dieser Index misst den Preisunterschied zwischen Ethereum auf Coinbase Pro und Binance. Negative Werte bedeuten, dass der Preis auf Coinbase niedriger ist, was auf Verkaufsdruck von US-Investoren hindeutet. Ohne eine positive Wendung in diesem Index könnte der Kurs von ETH weiter unter Druck bleiben.
Abflüsse bei ETH-ETFs nehmen zu
Der Markt steht vor weiteren Herausforderungen, da die ETH-ETFs im Dezember bereits zum zweiten Mal in Folge Abflüsse verzeichnen. Im vergangenen Monat betrugen die Nettoflüsse -1,42 Milliarden USD; im aktuellen Monat liegen die Abflüsse bereits über 560 Millionen USD. Diese negativen Trends verdeutlichen die sinkende Aktivität institutioneller Investoren auf dem Markt und verstärken die allgemeine Liquiditätsverknappung.
Zusammengefasst stehen die Zeichen auf Sturm für Ethereum. Steigende Börsenreserven, ein hohes Leverage-Verhältnis, ein stark negativer Coinbase Premium Index sowie andauernde ETF-Abflüsse sind ernstzunehmende Indikatoren dafür, dass ETH weiterhin in einer Seitwärtsbewegung verharren oder sogar tiefer fallen könnte. Händler sollten daher bereit sein, durchdachte Stop-Loss-Marken zu setzen und eine strategische Kapitalaufteilung im Spot-Markt in Betracht zu ziehen, um etwaiger Volatilität entgegenzuwirken.
