Ethereum-Futures-ETFs in den USA erleben enttäuschenden Start
Die Einführung von börsengehandelten Fonds (ETFs), die an Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung der Welt, gekoppelt sind, hat in den USA zu einem enttäuschenden Start geführt. Die neun ETFs, die auf Ethereum basieren, wurden genehmigt, um einen möglichen Shutdown der US-Regierung zu umgehen und wurden gleichzeitig auf den Markt gebracht. Trotz der hohen Erwartungen und der Vorfreude der Anleger verzeichneten die Fonds am Montag nur ein Handelsvolumen von 6,6 Millionen US-Dollar. Im Vergleich dazu sammelte der ProShares Bitcoin Strategy ETF (BITO) an seinen ersten beiden Handelstagen im Oktober 2021 1 Milliarde US-Dollar ein.
Gautam Chhugani, Senior Analyst für globale digitale Vermögenswerte bei Bernstein, erklärte, dass der glanzlose Start nicht überraschend sei, da die Stimmung im Einzelhandel gegenüber Kryptowährungen weiterhin schwach sei. Ein weiterer Grund für das geringe Interesse der Anleger könnte laut Chhugani die Aufmerksamkeit der Medien auf den bevorstehenden Prozess gegen FTX-Gründer Sam Bankman-Fried in New York gewesen sein.
Bradley Duke, Co-Geschäftsführer der ETC Group, einem Anbieter von Krypto-Börsen gehandelten Produkten, betonte, dass der Erfolg oder Misserfolg eines börsennotierten Wertpapiers nicht allein an den ersten Handelstagen gemessen werden könne. Die Marktstimmung und das Makroumfeld spielten eine entscheidende Rolle für die Leistung.
Der Preis von Ethereum stieg letzte Woche um 10 Prozent in Erwartung der Markteinführungswelle, liegt jedoch immer noch 64 Prozent unter seinem Höchststand im November 2021. Am Montag fiel der Preis um 4 Prozent auf 1.663 US-Dollar. Es ist wichtig anzumerken, dass die ETFs auf Ethereum-Futures basieren und keine direkten Auswirkungen auf den Preis haben.
Auch Bitcoin verzeichnete im Vergleich zu den im November 2021 erreichten Höchstständen einen Rückgang um 57 Prozent. Ethereum ist in Europa relativ beliebt, wo ETPs (Exchange Traded Products), die in Krypto-Futures und physische Spotwährungen investieren, in vielen Ländern erlaubt sind. Es gibt 13 Ethereum-ETPs mit einem Gesamtvermögen von 1,1 Milliarden Euro, verglichen mit 20 Bitcoin-ETPs mit einem Gesamtvermögen von 2,6 Milliarden Euro.
Die US-ETF-Branche ist weiterhin von Spot-Bitcoin-Fonds ausgeschlossen. Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat sich geweigert, die Einführung von Spot-Bitcoin-ETFs zuzulassen, da sie Bedenken hinsichtlich Betrug und Manipulation an unregulierten Börsen hat. Das Gerichtsverfahren gegen den Krypto-Manager Grayscale, der die Umwandlung seines Bitcoin Trusts in einen ETF beantragt hatte, hat zu Spekulationen geführt, dass die SEC ihre Haltung möglicherweise ändern könnte. Die Genehmigung der Ethereum-Futures-ETFs scheint jedoch darauf hinzuweisen, dass die SEC vorerst keine Spot-Bitcoin-ETFs zulassen wird.
Der Analyst Gautam Chhugani geht davon aus, dass die SEC in Bezug auf Krypto-ETFs einen deutlichen Wandel in ihrer Haltung zeigt. Er erwartet, dass die ersten Bitcoin-ETFs Anfang Januar genehmigt werden. Die Genehmigung von Spot-Ethereum-ETFs könnte ebenfalls bevorstehen, da Ark und VanEck bereits Anträge für die Einführung solcher Produkte gestellt haben. Grayscale hat ebenfalls die Umwandlung seines Ethereum Trusts in einen ETF beantragt.
Bradley Duke von der ETC Group ist überzeugt, dass die Notierung der Ethereum-Futures-ETFs den Weg für einen Spot-Ethereum-ETF in den USA ebnen wird. Trotz des enttäuschenden Starts der Ethereum-Futures-ETFs bleibt die Hoffnung auf eine breite Verfügbarkeit fairer, sicherer und regulierter Produkte bestehen, die es Privatanlegern ermöglichen, sich ohne Angst vor Betrug und Verlusten zu engagieren. Die Entwicklung der Krypto-ETFs wird weiterhin weltweit mit Spannung verfolgt.