Dezentrale Finanzierungen und ihre Relevanz in Krisenzeiten
Die jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben die Bedeutung von dezentralen Finanzierungsprotokollen (DeFi) deutlich gemacht, insbesondere während Zeiten hoher Volatilität. Aktuell ist die Gesamtkapitalisierung des Kryptowährungsmarktes auf ein Rekordtief gefallen, was erneut die Risiken und Chancen im DeFi-Sektor verdeutlicht hat.
Rekordzahlen bei Liquidationen
In den letzten 24 Stunden wurden auf sieben zentralisierten Börsen über 1 Milliarde Dollar liquidiert, wie die Analyseplattform Coinglass berichtet. Insbesondere die dezentralen Kreditplattformen wie Aave und Moonwell erlebten Rekorde bei Liquidationen, was zu einem signifikanten Anstieg ihrer Einnahmen führte.
Daten aus dem DeFi-Bereich zeigen, dass etwa 125,5 Millionen Dollar auf Ethereum-Smart-Contracts aktuell innerhalb von 20% ihres Liquidationspreises schwanken. Dies bedeutet, dass falls der Ethereum-Preis auf 1.956,76 Dollar fällt, eine Liquidation von rund 124,6 Millionen Dollar bevorstehen könnte.
TIP: Was sind Liquidationen?
Liquidationen sind Prozesse, bei denen eine Handelsplattform automatisch die Position eines Traders schließt, wenn das hinterlegte Sicherheitenvolumen nicht mehr ausreicht, um die offene Position zu sichern. Solche Maßnahmen sind notwendig, um größere Verluste und Schulden zu vermeiden, insbesondere in einem so volatilen Umfeld wie dem Kryptomarkt.
Finanzielle Stabilität durch DeFi
Die DeFi-Protokolle haben während der Marktvolatilität eine unerwartet hohe Stabilität gezeigt. Laut Stani Kulechov, dem Gründer von Aave, konnte das Protokoll durch die Gewährung von Sicherheit über 21 Milliarden Dollar an Vermögen bewahren und eine Einnahme von 6 Millionen Dollar durch dezentrale Liquidationen an einem einzigen Tag erzielen.
Moonwell, die drittgrößte Kreditplattform, vermeldete unterdessen nahezu 3,6 Millionen Dollar an liquidiertem Vermögen und generierte Einnahmen von 134.000 Dollar, was einen neuen Rekord für einen einzelnen Tag darstellt.
Die Herausforderung der Traditionsmärkte
Während traditionelle Marktteilnehmer wie Charles Schwab und Fidelity während der Marktbewegungen offline waren, liefen die DeFi-Plattformen wie Moonwell ununterbrochen. Die Tatsache, dass sie dezentral arbeiten, ermöglicht einen reibungslosen Zugang und die Bedienung von Liquidationen, ohne dass zentrale Instanzen den Prozess stören können.
Fazit: Blick auf die zukünftigen Trends
Die aktuellen Ereignisse verdeutlichen die Notwendigkeit und Vorteile von dezentralem Finanzwesen in turbulenten Zeiten. Daraus ergeben sich auch wichtige Fragen zur zukünftigen Regulierung und Integration von DeFi in das globale Finanzsystem. Da immer mehr Menschen in diese Technologien investieren, könnte dies den Weg für eine umfassendere Akzeptanz in der Finanzwelt ebnen.