Der Klimawandel und seine Auswirkung auf die globale Zeitmessung
Wissenschaftler haben festgestellt, dass der durch menschliche Aktivitäten verursachte Klimawandel möglicherweise die globale Zeitmessung beeinflusst. Das Abschmelzen der Eisschilde in Grönland und der Antarktis führt dazu, dass sich die Erdrotation verlangsamt. Diese Verlangsamung wurde durch Messungen des Schwerefelds der Erde nachgewiesen, die seit 1976 von Satelliten durchgeführt wurden.
Hintergrund der Koordinierten Weltzeit (UTC)
Die Rotationsgeschwindigkeit der Erde ist seit der Einführung der koordinierten Weltzeit (UTC) in den 1960er Jahren nicht konstant. Um diesen Unterschied auszugleichen, wurden in regelmäßigen Abständen Schaltsekunden hinzugefügt. Normalerweise wurde angenommen, dass bis 2026 erstmals eine negative Schaltsekunde entfernt werden müsste, um die Zeit an die veränderte Rotationsgeschwindigkeit anzupassen.
Verzögerung der Anpassung bis 2029
Aktuelle Forschungen legen jedoch nahe, dass das Abschmelzen des Polareises dazu geführt haben könnte, dass die Anpassung der Zeit bis 2029 verzögert wird. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Erdrotation sind laut einer Studie, die in Nature veröffentlicht wurde, bereits spürbar.
Mechanismen der Veränderung
Gravitationseffekt durch schmelzendes Eis
Das Schmelzen von Landeis an den Polen und das daraus resultierende Einströmen von Wasser in die Ozeane führen dazu, dass sich die Masse neu auf der Erde verteilt. Dies kann die Rotationsgeschwindigkeit beeinflussen, da sich die Masse entweder näher am Äquator oder näher an den Polen befindet. Dieser Gravitationseffekt trägt zur Verlangsamung der Erdrotation bei.
Weitere Einflussfaktoren
Neben dem schmelzenden Eis tragen auch andere geophysikalische Prozesse zur Änderung der Rotationsgeschwindigkeit bei. Die Gezeitenreibung, der glaziale Rückstoß und Änderungen der Strömungen im geschmolzenen Erdkern spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Ausblick auf die Zukunft
Es wird diskutiert, die Schaltsekunde bis 2035 vollständig abzuschaffen, um die Zeitmessung zu vereinfachen. Obwohl die Auswirkungen auf den durchschnittlichen Bürger gering sein mögen, sind die Veränderungen in der Erdrotation ein deutlicher Hinweis auf die massiven geologischen Veränderungen, die der Klimawandel hervorruft.
Insgesamt unterstreichen diese Erkenntnisse die Notwendigkeit, Maßnahmen zum Schutz unseres Planeten zu ergreifen und den Einfluss des Klimawandels zu minimieren.