Die Herausforderung von Deepfake-Betrug im Kryptosektor
Der Kryptosektor steht vor einer beispiellosen Herausforderung: Deepfake-Betrug entwickelt sich rasant zu einem der größten Bedrohungen für Unternehmen in dieser Branche. Laut den Ergebnissen einer aktuellen Studie von Regula sind die Risiken, die durch Deepfakes entstehen, unvergleichlich zu den typischen Betrugsversuchen, die wir aus anderen Sektoren kennen.
Überblick über die Situation
Die Untersuchung zeigt, dass 57 % der befragten Kryptounternehmen bereits mit audiobasierten Deepfake-Angriffen konfrontiert wurden, während nur 45 % traditionelle Dokumentenbetrügereien erleben mussten. Darüber hinaus haben 53 % der Unternehmen in der Kryptowährungsbranche Erfahrungen mit videobasierten Deepfakes gemacht, was diese Technologie zu einer der Hauptsorgen macht.
Finanzielle Verluste durch Betrug
Die finanziellen Auswirkungen sind erheblich. Im Durchschnitt verzeichnen Krypto-Unternehmen Verluste von etwa 440.000 US-Dollar aufgrund dieser fortschrittlichen Betrugstechniken. Alarmierend ist, dass 37 % dieser Unternehmen mehr als 500.000 US-Dollar verlieren, was die Notwendigkeit unterstreicht, effektive Abwehrmaßnahmen zu ergreifen.
Massnahmen zur Betrugsbekämpfung
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben Krypto-Betriebe eine Vielzahl von Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Die wichtigsten Verteidigungspraktiken umfassen:
- 57 % setzen auf Mehrfaktorauthentifizierung (MFA), wie z.B. die Verifizierung von E-Mail-Token.
- 53 % verwenden biometrische Gesichtserkennung.
- 37 % nutzen Fingerabdruck-Biometrie, was unter dem globalen Durchschnitt von 52 % liegt.
- 45 % kombinieren digitale Dokumentenverifikation mit Lebenszeichen-Tests.
Live-Interviews als bevorzugte Strategie
Eine Besonderheit im Kryptosektor ist die hohe Priorität, die Live-Video-Interviews in der Betrugsprävention genießen. Diese Methode wird von 90 % der befragten Unternehmen als erste Verteidigungslinie gewählt, kombiniert mit der Überprüfung von Dokumenten. Im weltweiten Durchschnitt bleibt eine Mischung aus biometrischer Verifizierung und online Dokumentenverifizierung der bevorzugte Ansatz, wobei 93 % dieser Wahl zustimmen.
Dringlichkeit für stärkere Regulierung
Die Kryptoindustrie fordert zudem eine verstärkte Aufsicht über Deepfake-Betrug. Eine ermutigende 39 % der Unternehmen sprechen sich für die Schaffung einer speziellen Regulierungsbehörde aus, um tiefere Einblicke in diese Bedrohungen zu gewinnen und diesen entgegenzuwirken. Dies liegt deutlich über dem globalen Durchschnitt von 29 %.
Ausblick auf die Zukunft der Identitätsüberprüfung
Henry Patishman, EVP von Identity Verification Solutions bei Regula, bemerkte: „Die Kryptoindustrie steht vor einer neuen Dimension des Betrugs, in der Deepfake-Angriffe die traditionellen Bedrohungen in der Häufigkeit übertreffen. Diese Entwicklung erfordert eine Neubewertung der Identitätsverifizierung – nicht nur als Onboarding-Werkzeug, sondern als kritische Abwehrstrategie. Die Betonung sollte auf der Erkennung von Lebenszeichen in Echtzeit sowie auf einem robusten, mehrschichtigen Sicherheitsansatz liegen.“
Diese Trends im Kryptosektor verdeutlichen die Dringlichkeit, nicht nur technologische Lösungen zu entwickeln, sondern auch die regulatorischen Rahmenbedingungen anzupassen, um die integrität dieser innovativen Branche zu gewährleisten.