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Gerald Levin, Geschäftsführer von AOL-Time Warner, 1939–2024

Jerry Levin: Ein Blick auf die Karriere eines Medienvisionärs

Lange bevor Gerald “Jerry” Levin im Januar 2000 als Architekt der AOL-Time Warner-Fusion bekannt wurde, galt er bereits als Medienvisionär. Seinen Einstieg in die Unterhaltungsbranche hatte er in den frühen 1970er-Jahren bei Home Box Office gemacht, einem obskuren Außenposten des Time-Inc-Imperiums.

Durchbruch mit HBO

Levin hatte die Idee, das Signal von HBO per Satellit zu übertragen, und damit erreichte der Sender einen Meilenstein, als er 1975 den legendären Boxkampf zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier live ausstrahlte.

Aufstieg bei Time Inc.

Levin übernahm Führungspositionen bei Time Inc. und spielte eine entscheidende Rolle bei der Übernahme von Warner Communications im Jahr 1988. Später überredete er Ted Turner, CNN und andere Medienunternehmen an Time Warner zu verkaufen.

Der katastrophale Deal

Im Jahr 2000 schloss Levin den berüchtigten Deal mit Steve Case von America Online ab. Die Fusion war von Anfang an von Problemen geplagt, da AOL Buchhaltungstricks anwandte, die zu Behördenuntersuchungen und Bußgeldern führten.

Rücktritt und Entschuldigung

Nach turbulenten Jahren trat Levin 2001 zurück und übergab seinen Posten an einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Jahre später entschuldigte er sich öffentlich für den verheerenden Deal.

Persönliche Tragödien und Leben nach dem Rücktritt

Levin musste persönliche Tragödien wie den Verlust seines Sohnes verkraften und fand nach seinem Rücktritt neue Wege, um sich zu engagieren. Er heiratete erneut und widmete sich verschiedenen gesundheitsbezogenen Projekten.

Insgesamt war Jerry Levin eine komplexe Persönlichkeit mit einer bewegten Karriere im Medien- und Unterhaltungsbereich. Sein Erbe ist geprägt von Erfolgen, aber auch von einem der schwersten Deals in der Unternehmensgeschichte.

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