Hongkong plant einen neuen Lizenzierungsrahmen für Kryptowährungen, der im Mai veröffentlicht werden soll. Die Geschäftsführerin der Securities and Futures Commission, Julia Leung, hat gegenüber Bloomberg erklärt, dass das neue Regelwerk nach einem Konsultationsprozess erarbeitet wurde und im Juni in Kraft treten wird. Jedes Unternehmen, das Dienstleistungen im Bereich digitaler Vermögenswerte in Hongkong anbieten möchte, benötigt eine Lizenz von der Regulierungsbehörde. Laut Leung wird der Rahmen für digitale Vermögenswerte notwendig, um die Sektoren DeFi und NFTs zu regulieren.
Nach dem Konsultationsprozess, bei dem über 150 Antworten von verschiedenen Spielern eingegangen sind, hatte die Regierung im Oktober letzten Jahres eine Grundsatzerklärung zur Regulierung virtueller Vermögenswerte abgegeben. Hongkong versucht damit, für Kryptounternehmen eine kryptofreundliche Gerichtsbarkeit zu sein. Die Zahl der Unternehmen, die von Hongkong aus operieren wollen, hat durch die neue Verwaltungspolitik auf fast 100 zugenommen.
Neben Kryptowährungsbörsen haben auch Projekte und Plattformen in den Bereichen Web3-Sicherheit, Blockchain-Zahlungen und Infrastruktur das Ziel, sich bei der Securities and Futures Commission in Hongkong zu registrieren.
Die Europäische Union hat kürzlich den Markets in Crypto Act (MiCA) verabschiedet, der als Schlüssel für regulatorische Klarheit für die Kryptoindustrie in der EU gilt. Das Gesetz soll voraussichtlich 2024 in Kraft treten und eine neue Ära für Kryptowährungen einläuten. Hongkongs neuer Lizenzierungsrahmen für Kryptowährungen könnte in diesem Zusammenhang als Vorbild für eine EU-weite Regulierung dienen.
