Der Rückgang des Frachtaufkommens in Hongkong und seine Gründe
Situation in Hongkong
Hongkong hat im vergangenen Jahr einen starken Rückgang des Frachtaufkommens auf dem Seeweg erlebt. Laut Angaben von Drewry, einem maritimen Beratungsunternehmen, sank der Containerumschlag um 14 Prozent auf 14,3 Millionen TEU. Dies stellt den größten prozentualen Rückgang unter den größten Häfen der Welt dar.
Verlagerung der Produktion
Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang des Frachtaufkommens in Hongkong ist die Verlagerung der Produktion von der Stadt auf das chinesische Festland. Während Hongkong einst als begehrtes Handelstor zur Großregion China galt, bevorzugen Verlader nun Anlagen auf dem chinesischen Festland. Dieser Trend wird auch durch die Entscheidung von Maersk und Hapag-Lloyd unterstützt, Fracht in den Hafen Yantian in Shenzhen zu verlagern, anstatt nach Hongkong.
Konkurrenz und struktureller Wandel
Hongkong sieht sich einer wachsenden Konkurrenz durch chinesische Häfen in der Greater Bay Area und südostasiatischen Häfen gegenüber. Die Häfen in Shenzhen und Guangzhou haben in ihre Infrastruktur investiert, um den Direktversand zu ermöglichen und somit Hongkong zu umgehen.
Auswirkungen auf den Markt
Die Verlagerung der Produktion außerhalb Chinas, insbesondere in südostasiatische Länder, hat dazu geführt, dass Häfen wie Singapur an Bedeutung gewinnen. Obwohl China weiterhin der stärkste Produzent ist, favorisieren Verlader vermehrt den Transport außerhalb Chinas, was zu einem strukturellen Wandel in der Branche führt.
Fazit
Der Rückgang des Frachtaufkommens in Hongkong spiegelt die Veränderungen in der globalen Handelslandschaft wider. Die Konkurrenz durch chinesische Häfen und Häfen in Südostasien sowie die Verlagerung der Produktion beeinflussen maßgeblich die Rolle Hongkongs als Handelstor. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen in Zukunft weiterentwickeln werden.
