Faktorinvestitionen in der Kryptowelt
Nicht jeder ist ein Fan von Faktorinvestitionen. Viele betrachten sie als einen fragwürdigen Marketing-Trick, der mit komplizierter Mathematik angereichert ist, um oft undurchsichtige Ergebnisse mit einem Hauch wissenschaftlicher Seriosität zu versehen.
Doch selbst wenn Sie kein Anhänger von Faktorinvestitionen sind – und die meisten Menschen sollten es auch nicht sein – bieten Faktoren dennoch einen fehlerhaften, aber respektablen Rahmen zum Verständnis der Finanzmärkte. Wie der Statistiker George Box einst sagte: Alle Modelle sind falsch, aber einige sind nützlich.
Krypto als Anlageklasse?
Neulich hat Kai Wu von Sparkline Capital ein interessantes Forschungspapier veröffentlicht. In diesem Papier wird ein Vier-Faktoren-Modell für Investitionen in Kryptowährungen vorgestellt. Die Faktoren umfassen Kryptomarkt, Größe, Dynamik und immaterieller Wert. Diese Faktoren weisen historische Überrenditen auf und können in einfachen Long-Only-Krypto-Portfolios umgesetzt werden.
Bitcoin-ETF: Eine Mainstream-Anerkennung?
Ja, es ist wahr: Krypto hat sich zu einer vollwertigen Anlageklasse mit Hunderten von liquiden Token entwickelt. Dennoch bestehen die meisten Kryptozuteilungen immer noch zu 100 % aus Bitcoin. Mit der Einführung von Bitcoin Exchange Traded Funds (ETFs) an US-Börsen hat diese Anlageklasse jedoch einen weiteren Schritt in Richtung Mainstream gemacht. Große Finanzinstitutionen wie BlackRock, Fidelity und JPMorgan sind ebenfalls in den Markt eingestiegen.
Fazit: Ein neuer Ansatz für Krypto-Investitionen
Kai Wu zeigt mit seinem Vier-Faktoren-Modell einen innovativen Ansatz für Investitionen in Kryptowährungen auf. Obwohl einige die Anlageklasse als fragwürdig betrachten, gewinnt sie zunehmend an Akzeptanz in der Mainstream-Finanzwelt. Die Einführung von Bitcoin-ETFs ist ein weiterer Schritt zur Legitimierung von Kryptowährungen als Anlageklasse.
Insgesamt zeigt Wu, dass selbst in der volatilen Welt der Kryptowährungen eine systematische Herangehensweise an Investitionen möglich ist. Trotz aller Skepsis scheint es, dass Faktoren auch in der Kryptowelt eine Rolle spielen können.