In der jüngsten Zeit wendet sich die junge Generation in Südkorea von den heimischen Aktienmärkten ab. Stattdessen suchen sie verstärkt nach alternativen Investitionsmöglichkeiten, wie beispielsweise US-Aktien und Kryptowährungen. Dieses Phänomen hat erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte des Landes.
Trends im Anlegerverhalten
Die aktuellen Zahlen zeigen einen dramatischen Rückgang der Beteiligung junger Investoren. Laut der Korea Securities Depository lag der Anteil von Investoren in ihren 20ern im vergangenen Jahr bei nur 9,8%, was einen Rückgang von 14,9% im Jahr 2021 darstellt. Ähnlich sieht es bei den 30-Jährigen aus, deren Anteil von 20,7% auf 18,8% gesunken ist. Diese Tendenz wurde sogar bei den 40-Jährigen beobachtet, deren Marktanteil von 23% auf 22,1% gesunken ist. Am besorgniserregendsten ist jedoch, dass die Altersgruppe 50+ nun 71% der inländischen Aktien hält.
Ursachen für den Abwanderungstrend
Ein Kernfaktor für diesen Trend ist die Performance der Märkte. Während die koreanischen Börsen unter Druck stehen, verzeichnete der Nasdaq Composite einen Anstieg von 50% im Jahr 2023 und 25% im Jahr 2024. Zudem erzielten 72% der koreanischen Investoren in US-Aktien Gewinne, im Vergleich zu 48% bei den heimischen Aktien. Bei Kryptowährungen lagen die Renditen sogar noch höher, da Bitcoin letztes Jahr um über 160% auf ein Rekordhoch stieg.
Wachstum der alternativen Investitionen
Die Beliebtheit von Kryptowährungen zeigt sich deutlich: Fast die Hälfte (47,8%) der Krypto-Anleger in Korea war im vergangenen Jahr zwischen 20 und 30 Jahren alt. Mit einem Handelsvolumen von über 2,5 Billiarden Won machte dieser Bereich 74% des gesamten Einzelhandelshandels auf dem Kospi aus. Das Interesse an internationalen Aktien wächst ebenfalls: 2023 verdoppelten sich die ausländischen Aktiengeschäfte von 59 Milliarden auf 112 Milliarden Aktien und stiegen 2024 um weitere 39% auf 156 Milliarden Aktien.
Marktsituation und Zukunftsaussichten
Die Problematik der koreanischen Märkte ist nicht zu übersehen. Der tägliche Handelsumsatz sank beispielsweise von etwa 23 Billionen Won ($16 Milliarden) Anfang 2024 auf schätzungsweise 18 Billionen Won zum Jahresende. Kim Sang-bong, Professor für Wirtschaft an der Hansung-Universität, warnt: „Ein Markt, der jüngere Investoren verliert, kann nicht als gesund bezeichnet werden.“ Trotz dieser Schwierigkeiten glauben einige Experten, dass die Abwanderung nur vorübergehend ist. Roh Geun-chang von Hyundai Motor Securities erläutert: „Wenn der koreanische Markt sich erholt, werden sie ebenso schnell zurückkehren.“
Zusammenfassend zeigt der Abstieg junger Investoren in Südkorea die Notwendigkeit struktureller Veränderungen im Finanzsektor. Um den Rückgang aufzuhalten und das Vertrauen der jungen Anleger zurückzugewinnen, müssen nachhaltige und attraktive Investitionsmöglichkeiten geschaffen werden.
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