Kucoin traders

Keine politische Partei in Großbritannien bezieht Stellung zu Krypto – verpasste Chance für Wähler?

Die großen politischen Parteien in Großbritannien haben eine "verpasste Chance" im Zusammenhang mit Krypto, sagen Experten

Die Experten sind sich einig, dass die großen politischen Parteien in Großbritannien eine bedeutende Chance im Umgang mit Kryptowährungen verpasst haben. Während die US-Präsidentschaftswahl stark von den Standpunkten zu Krypto beeinflusst wird, haben sich die großen Parteien im Vereinigten Königreich bislang nicht klar positioniert.

In den kürzlich veröffentlichten Manifesten der beiden großen politischen Parteien in Großbritannien gab es keine Erwähnung von Kryptowährungen, Blockchain oder CBDCs. Selbst bei genauerer Suche in den Manifesten der drei größten alternativen Parteien gab es nur eine Erwähnung dieser Begriffe durch die Reform UK, die sich gegen die Schaffung von CBDCs aussprach.

Experten wie Conrad Young, Mitbegründer der britischen Lobbying-Firma Athena Technologies, bezeichnen die fehlenden Leitlinien zu Kryptowährungen in den Manifesten als eine bedeutende verpasste Gelegenheit. Young betont, dass etwa 10% der britischen Erwachsenen Kryptowährungen besitzen und dass ihre politischen Entscheidungen von einer positiven Haltung der Parteien zu diesem Thema beeinflusst werden könnten.

Während Labour beispielsweise eine umstrittene Politik vorschlägt, die nur eine geringe Anzahl von Schülern betrifft, wird das Thema Krypto konsequent vermieden. Die Gründe für das Auslassen von Kryptowährungen unterscheiden sich laut Athena Technologies für die beiden führenden Parteien, die Konservativen und die Labour-Partei.

Die Konservativen sind demnach defensiv ausgerichtet und konzentrieren sich darauf, die Unterstützung älterer Wähler zu halten, die traditionell skeptisch gegenüber Kryptowährungen sind. Labour hingegen nimmt eine taktische Position ein, um ihren Vorsprung in den Umfragen nicht zu gefährden und kontroverse Themen zu vermeiden.

Während beide Parteien in ihren Manifesten betonen, in "Technologie" investieren zu wollen, wird der Begriff Krypto vermieden. Die britische Lobbying-Gruppe CryptoUK hält dies für eine Fehleinschätzung, da der Kryptosektor Hunderte von Unternehmen und Tausende von Arbeitsplätzen im Land unterstützt.

Ein Blick über den Atlantik in die USA zeigt eine politische Landschaft, die sich viel stärker mit Kryptopolitik auseinandersetzt. Dies könnte daran liegen, dass ein größerer Anteil der Amerikaner Kryptowährungen besitzt und dass Krypto dort stärker in das traditionelle Finanzsystem integriert wird.

Obwohl der aktuelle britische Premierminister Rishi Sunak zuvor die Vision hatte, das Vereinigte Königreich zu einem globalen Zentrum für Kryptotechnologie zu machen, scheint dieses Ziel nun im Wahlkampf in den Hintergrund gerückt zu sein. Experten wie Brett Hillis von der Anwaltskanzlei Reed Smith merken an, dass die Politisierung von Krypto in den USA eher eine Ausnahme darstellt.

Die Abwesenheit von Kryptowährungen in den politischen Parteiprogrammen in Großbritannien wird auch auf die dominierende Rolle der Bank of England und der Europäischen Zentralbank bei der Gestaltung der Geldpolitik zurückgeführt. Die politischen Parteien scheinen daher auf klare Leitlinien von den Zentralbanken zu warten, bevor sie ihre eigenen Standpunkte zu Kryptowährungen und CBDCs festlegen.

Insgesamt zeigen die fehlenden Diskussionen über Kryptowährungen innerhalb der politischen Programme in Großbritannien eine Verpasste Gelegenheit für die großen Parteien, die Potenziale und Herausforderungen dieses aufstrebenden Sektors anzugehen. Mit einer wachsenden Zahl von Kryptoinhabern und einer florierenden Unternehmenslandschaft im Bereich der digitalen Assets ist es entscheidend, dass die politischen Entscheidungsträger sich mit diesem Thema auseinandersetzen und klare Leitlinien für die Zukunft setzen.

Exit mobile version