Ist der XRP-Token deflationär oder nicht? Diese Frage hat in der Vergangenheit zu vielen Diskussionen geführt. Jetzt hat der Pro-XRP-Kryptoanalyst Panos Mekras einige Daten vorgelegt, die darauf hindeuten, dass der Token tatsächlich deflationäre Eigenschaften aufweist.
In einem Tweet verwies Mekras auf Daten seiner Plattform, die zeigen, dass bisher über 11 Millionen XRP-Token verbrannt wurden. Diese Zahl deutet zweifellos darauf hin, dass der Token deflationär ist, da das Gesamtangebot im Laufe der Zeit aufgrund des Verbrennungsmechanismus abnimmt.
Jedoch argumentiert ein anderer X-Benutzer (@hasen_van), dass der Token nur im Vergleich zu allen existierenden XRP deflationär ist und solange Ripple weiterhin XRP auf dem freien Markt verkauft, der Token weiterhin inflationär sein wird. Diese Diskrepanz könnte darauf zurückzuführen sein, dass fast alle Börsen das umlaufende Angebot zur Messung der Marktkapitalisierung verwenden und daher aus Sicht der Inhaber XRP weiterhin als inflationär betrachtet wird.
Mekras versuchte daraufhin zu erklären, dass das Gesamtangebot von 100 Milliarden XRP seit Beginn existiert und einige XRP-Token noch nicht als “existent” betrachtet werden können. Diese Debatte scheint auf Ripple’s Treuhandsystem zurückzuführen zu sein. Einige glauben, dass die XRP in den Treuhandsperren nicht zum umlaufenden Angebot gehören und dass dieses System den deflationären Status von XRP beeinflusst. Mekras argumentiert jedoch, dass das Treuhandsystem nichts an der Tatsache ändert, dass der Token deflationär ist.
VanHansen argumentiert weiterhin, dass der Token nicht deflationär sein kann, da das umlaufende Angebot jedes Mal überhöht wird, wenn Ripple XRP aus dem Treuhandkonto freigibt. Es scheint, dass beide Seiten die Frage aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, wobei Mekras den Fokus auf die Definition von Deflation legt, während VanHansen einen breiteren Kontext schaffen möchte.
Es ist erwähnenswert, dass das XRP-Ledger im Gegensatz zu einigen anderen Netzwerken keinen eingebauten Mechanismus hat, um den Gesamtvorrat des Tokens zu verringern. Ethereum hat beispielsweise mit dem Londoner Hard Fork einen Verbrennungsmechanismus eingeführt, bei dem Ethereum nach der Verarbeitung einer Transaktion verbrannt wird.
Im Fall von XRP sind die Token-Verbrennungen jedoch zufällig und stellen kein deflationäres Modell im Netzwerk dar. Laut einem Ingenieur bei Ripple waren die jüngsten Verbrennungen hauptsächlich auf Kontolöschungen zurückzuführen. Normalerweise werden 2 XRP verbrannt, wenn ein Konto gelöscht wird. Im Juni wurden jedoch über 100.000 XRP verbrannt, da 85.556 alte Konten gelöscht wurden.
Insgesamt bleibt die Frage, ob XRP deflationär ist oder nicht, weiterhin umstritten. Beide Seiten haben ihre Argumente vorgebracht, aber es gibt noch keine eindeutige Antwort. Die Zukunft wird zeigen, ob sich das Angebot von XRP weiter verringert oder ob andere Faktoren den deflationären Status beeinflussen werden.