Kryptowährungen in Österreich: Sicherheitsbedenken und Chancen

„Eine Analyse der Krypto-Akzeptanz: Wie Vertrauen und Wissenslücken die Investitionsentscheidungen der Österreicher:innen beeinflussen“

In Österreich zeigt eine aktuelle Erhebung von EY einen Trend zur Stabilität im Bereich der Kryptowährungen, trotz einer vorherrschenden Skepsis in der Bevölkerung. Die Ergebnisse stützen sich auf eine Befragung von 1.532 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die unterschiedliche Ansichten über digitale Währungen reflektiert.

Bitpanda als Marktführer

Die Umfrage verdeutlicht, dass Bitpanda, der Krypto-Händler aus Wien, mit einem Marktanteil von 59,6 Prozent die führende Plattform in Österreich ist. Dies ist besonders bemerkenswert, wenn man die Vielzahl an Konkurrenzangeboten berücksichtigt, insbesondere Binance und Kraken, die mit 21 Prozent und 11 Prozent weit hinter Bitpanda liegen. Die Benutzerfreundlichkeit und niedrige Gebühren sind entscheidende Faktoren für die Wahl der Plattform, wobei 85 Prozent der Befragten auf diese Kriterien Wert legen.

Wissenslücken und steuerliche Komplexität

Ein zentrales Problem sind die Wissenslücken im Bereich der Krypto-Anlage. Nur 48,2 Prozent der Investierenden informierten sich ausreichend über die Besteuerung ihrer Krypto-Gewinne. Christian Massoner, Steuerberater bei EY Österreich, hebt hervor, dass die steuerliche Komplexität oft unterschätzt wird. Zudem fühlen sich 28 Prozent der Befragten unsicher in Steuerfragen, was zu einem erheblichen Risiko führen kann, sollten Anleger nicht proaktiv handeln.

Die Skepsis der Bevölkerung

Die vorliegende Studie zeigt auch, dass 68,9 Prozent der Befragten Kryptowährungen als unsicher erachten. Insbesondere ist der Gender-Gap auffällig: 24,5 Prozent der Männer investieren, jedoch nur 9,6 Prozent der Frauen. Diese unterschiedlichen Risikowahrnehmungen könnten die weitere Akzeptanz und Nutzung von Kryptowährungen in Österreich beeinflussen.

Der Einfluss der neuen Regulierung

Die bevorstehenden Änderungen durch die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) könnten entscheidend sein. Diese neue europäische Regelung bringt verlässliche Rahmenbedingungen für Krypto-Assets und wird als wichtiger Schritt für die Schaffung des notwendigen Vertrauens in den Markt angesehen. Martin Hanzl, Partner bei EY Law, erklärt, dass ein sicheres Gefühl für viele Investoren ein zentraler Faktor für die Akzeptanz bleibt.

Die Zukunft der Kryptowährungen in Österreich

Trotz der Bedenken bezüglich Risiko und Sicherheit ist die Stimmung unter den aktuelle Krypto-Investierenden positiv. Zwei Drittel planen, ihre Investitionen zu erhöhen, sofern die Renditen besser sind als bei traditionellen Bankkonten. Jüngere Anleger probieren häufiger neue Produkte und zeigen sich offener für innovative Services. Die Entwicklungen im Krypto-Markt stehen daher unter dem Motto Vertrauen, Regulierung und leicht verständliche Informationen.

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