Wachstum und Risiken im Bereich der DeFi
Die Entwicklungen im Bereich der dezentralisierten Finanzen (DeFi) haben in der letzten Zeit vermehrt die Aufmerksamkeit der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) auf sich gezogen. In ihrem gemeinsamen Bericht wird die rasante Entwicklung im Markt von Krypto-Assets analysiert und die Bedeutung von DeFi für Europa beleuchtet.
Regierungsbemühungen um Regulierung im Krypto-Bereich
Der Bericht dient als wertvolle Unterstützung für die Europäische Kommission, die gemäß Artikel 142 der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCAR) die Entwicklungen im DeFi-Bereich sowie den notwendigen regulatorischen Anforderungen an dezentrale Systeme und Krypto-Kreditvergaben bewertet. Durch diese Initiative möchte die EU ein robustes regulatorisches Umfeld schaffen, das sowohl Innovationen fördert als auch die Verbraucher schützt.
Der Stand der Dinge: Adoption und Vergleich mit anderen Märkten
Obwohl die EU bei der Adoption von DeFi über dem globalen Durchschnitt liegt, ist sie im Vergleich zu anderen entwickelten Märkten, wie den USA und Südkorea, immer noch im Hintertreffen. Der Bericht stellt fest, dass der Gesamtwert, der in DeFi-Protokollen gesperrt ist, lediglich 4 % des globalen Wertes von Krypto-Assets ausmacht und der Markt weiterhin als Nische gilt.
Herausforderungen und Risiken im DeFi-Sektor
Wachsende Sicherheitsbedenken begleiten den Anstieg. Der Bericht zeigt eine besorgniserregende Verbindung zwischen der Größe des DeFi-Marktes und der Anzahl an Sicherheitsverletzungen auf. Die Zunahme von Hacks und Diebstählen wird als ein signifikanter Risikofaktor identifiziert. Zudem stellen dezentrale Börsen, die 10 % des globalen Spotkrypto-Handelsvolumens ausmachen, eine potenzielle Gefahrenquelle im Hinblick auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung dar.
Ein Blick auf Krypto-Kredite und ihre Risiken
Der Bericht thematisiert auch Krypto-Kreditvergabe, -leihe und -staking und skizziert die Risiken, die mit diesen Aktivitäten verbunden sind. Zu den Herausforderungen gehören übermäßige Hebelwirkungen, Informationsasymmetrien und ein erhöhtes Risiko im Zusammenhang mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Zudem werden systemische Bedenken, wie etwa die Ketten von Sicherheiten und prozyklische Entwicklungen, angesprochen.
Aufruf zur Transparenz
Ein weiterer kritischer Punkt im Bericht ist die mangelnde Transparenz in Bezug auf Gebühren, Zinssätze und Sicherheitenanforderungen, was einige Nutzer in eine verletzliche Position bringt. Während die EBA und ESMA gegenwärtig keine erheblichen Risiken für die finanzielle Stabilität durch diese Aktivitäten identifizieren, betonen sie, wie wichtig es ist, klare Informationen für die Nutzer bereitzustellen.
Zukunftsperspektiven und fortlaufende Überwachung
Das gemeinsame Papier hebt die Notwendigkeit eines ausgewogenen regulatorischen Ansatzes hervor, der auf die aufkommenden Risiken eingeht und gleichzeitig innovative Entwicklungen fördert. Die EBA und ESMA werden die Entwicklungen im Bereich Krypto-Assets weiterhin im Rahmen ihres umfassenden Mandats überwachen, um eine fundierte Grundlage für künftige Regulierungen zu schaffen.
Insgesamt zielt der Bericht darauf ab, wichtige Einblicke zu liefern, um die Bemühungen der EU zur Entwicklung eines umfassenden regulatorischen Rahmens für Krypto-Assets und DeFi zu unterstützen.