Neue Gesetzgebung könnte Puerto Ricos Status als Krypto-Steueroase gefährden.
Am Montag wurde das Gesetz zur fairen Besteuerung digitaler Vermögenswerte in Puerto Rico eingeführt, welches von der Abgeordneten Nydia Velázquez aus New York initiiert wurde. Der Vorschlag zielt darauf ab, eine aktuelle Steuerlücke zu schließen, die es Krypto-Investoren ermöglicht, durch einen Umzug auf die Insel fast vollständig steuerbefreit zu sein.
Hintergründe zur bestehenden steuerlichen Situation
Derzeit profitieren bona fide Bewohner Puerto Ricos von extrem niedrigen Steuersätzen auf ihre Kapitalgewinne, inklusive Gewinne aus Krypto-Handel, dank des Gesetzes Act 60. Diese Regelung hat im vergangenen Jahrzehnt zahlreiche wohlhabende Investoren angezogen, hat jedoch laut Kritiker erhebliche negative Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung.
Ökonomische Auswirkungen auf die Bevölkerung
Die Abgeordnete Velázquez und andere Gesetzgeber äußern, dass der Zustrom von Krypto-Investoren mehr Schäden als Nutzen für die lokale Bevölkerung gebracht hat. Statt eine wirtschaftliche Belebung zu fördern, seien die Lebenshaltungskosten, insbesondere auf dem Immobilienmarkt, stark angestiegen.
Sie argumentieren, dass die Krypto-Trader die Wohnungspreise in die Höhe getrieben und lokale Bewohner verdrängt haben, in einer Region, in der fast 40% der Bevölkerung in Armut lebt. Dies geschieht trotz der Tatsache, dass die bundesstaatlichen Steuervergünstigungen dem amerikanischen Steuerzahler Milliarden kosten.
Politische Perspektiven und zukünftige Entwicklungen
Die vorgeschlagene Gesetzgebung sieht vor, dass die Einnahmen aus digitalen Vermögenswerten von Bewohnern Puerto Ricos nach denselben bundesstaatlichen Regeln besteuert werden wie die Einkünfte auf dem amerikanischen Festland. Das Joint Committee on Taxation schätzt, dass diese Steuervergünstigungen dem Bund zwischen 2020 und 2026 etwa 4,5 Milliarden Dollar an Einnahmen entziehen werden.
Die politische Zukunft des Gesetzes erscheint ungewiss, da Republikaner historisch niedrigere Steuern befürworten und dazu neigen könnten, eine solche Regelung abzulehnen. Präsident Donald Trump hat sich zudem kürzlich für Kryptowährungen ausgesprochen und plant, regulatorische Hürden abzubauen.
Reaktionen und Argumente der Befürworter
Befürworter der aktuellen Steuerregelung argumentieren, dass diese Investitionen und Innovationen nach Puerto Rico gebracht haben, was langfristig Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft modernisieren könnte. Kritiker der bestehenden Regelung bleiben jedoch skeptisch, da sie darauf hinweisen, dass der Großteil der Vorteile nicht den durchschnittlichen Puerto Ricanern, sondern hauptsächlich den Reichen zugutekommt.
Der Trend zu Steuerfairness und wirtschaftlicher Gerechtigkeit
Diese gesetzgeberische Initiative spiegelt wider, dass die Diskussion über Gerechtigkeit und Chancengleichheit in der Wirtschaft nicht nur in Puerto Rico, sondern landesweit an Bedeutung gewinnt. Der Versuch, Innovation und Fairness in Einklang zu bringen, zieht zunehmend Aufmerksamkeit auf sich und könnte weitreichende Konsequenzen haben.
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