Neun Männer stehen in Stuttgart vor Gericht, angeklagt wegen Hochverrats und der Vorbereitung eines gewaltsamen Staatsstreichs. Diese Verhandlung ist Teil von drei groß angelegten Prozessen, in denen insgesamt 27 Personen angeklagt sind. Die Männer werden beschuldigt, eine Verschwörung zur Sturz der deutschen Regierung geplant zu haben, um Heinrich XIII. Fürst Reuss als Staatsführer einzusetzen und das Kriegsrecht zu verhängen.
Die Angeklagten in Stuttgart sollen den “militärischen Arm” der Putschisten gebildet haben. Weitere Prozesse gegen politische Anführer und kleinere Mitglieder der Verschwörung sind für die folgenden Monate geplant. Diese Prozesse gehören zu den größten und komplexesten in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Die Männer entstammen der “Reichsbürger”-Bewegung, die als eine Ansammlung von Verschwörungstheoretikern, Rassisten und Fantasisten gilt. Die Bewegung lehnt den deutschen Staat in seiner aktuellen Form ab und sehnt sich nach der Wiederherstellung der Monarchie. Obwohl die “Reichsbürger” lange Zeit als harmlose Spinner betrachtet wurden, hat sich die öffentliche Wahrnehmung seit den Anschuldigungen wegen Putschversuchs Ende 2022 deutlich verändert.
Die Angeklagten, darunter ehemalige Bundeswehr-Offiziere, werden beschuldigt, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung zu sein und einen Hochverrat vorbereitet zu haben. Ein Mitglied der Gruppe wurde bei einer Durchsuchung seiner Wohnung angeklagt, Polizisten erschossen zu haben. Die Anklage wirft dem Militär vor, die Macht an sich reißen zu wollen, und berichtet vom Aufbau eines landesweiten Systems von Militäreinheiten.
Der Prozess in Frankfurt umfasst Heinrich XIII. und einen ehemaligen Richter und Ex-Abgeordneten, der nach dem Putsch als Justizminister agieren sollte. Es handelt sich um einen der bedeutendsten nationalen Sicherheitsprozesse in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands, der die Demokratie des Landes auf eine harte Probe stellt.
