“Niederländischer Entwickler im Fall von Tornado-Geldwäsche im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar schuldig”
Ein niederländisches Gericht hat Alexey Pertsev wegen Geldwäsche in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar durch den Krypto-Mixer Tornado Cash verurteilt. Das bedeutende Urteil wirft ein Licht auf die Herausforderungen bei der Regulierung von dezentralen Finanzen (DeFi) und Kryptowährungen.
Das Gericht verhängte gegen Pertsev eine Haftstrafe von 64 Monaten und argumentierte, dass er nicht ausreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe, um Kriminelle daran zu hindern, Tornado Cash zu missbrauchen. Besonders wurde der Einsatz der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus hervorgehoben, die angeblich 625 Millionen US-Dollar vom Ronin Network gestohlen hatte.
Pertsevs Anwälte verteidigten ihn und betonten, dass die Smart Contracts von Tornado Cash dezentralisiert seien und autonom funktionieren. Sie bestritten die Verantwortung ihres Mandanten für die Handlungen anonymer Benutzer und wiesen darauf hin, dass die Plattform ohne zentrale Aufsicht betrieben wird.
Dieses Urteil könnte weltweit als Präzedenzfall dienen und die Regulierung von DeFi-Plattformen, die Anonymitätsdienste anbieten, neu definieren. Während Pertsev in den Niederlanden verurteilt wurde, sieht sich sein Mitarbeiter Roman Storm in den USA ähnlichen Anklagen gegenüber. Die Behörden werfen Storm Geldwäsche und Verstöße gegen US-Sanktionen vor, und der Prozess ist für den 23. September angesetzt.
Das US-Justizministerium hat Storms Versuch, die Anklage fallen zu lassen, angefochten und betont, dass die schwerwiegenden Vorwürfe gegen Storm gerechtfertigt sind. Die Verteidigung von Storm argumentiert hingegen, dass Tornado Cash ein Datenschutztool ist und nicht für den Missbrauch verantwortlich gemacht werden sollte, und weist die Vorwürfe zurück, mehr als eine Milliarde US-Dollar gewaschen zu haben oder mit nordkoreanischen Cyberkriminellen zusammengearbeitet zu haben.