Die kürzlichen Aktivitäten von Donald Trump und dessen Beziehungen zur Kryptowährungsbranche werfen Fragen zur Transparenz und Ethik seiner Geschäfte auf. Besonders im Fokus steht ein privates Abendessen, das letzte Woche in Trumps Golfclub in Virginia stattfand, bei dem bedeutende Investoren seines Meme-Coins $TRUMP anwesend waren.
Ermittlungen gefordert
Jamie Raskin, ein progressiver Demokrat aus Maryland und führendes Mitglied des Justizausschusses des Repräsentantenhauses, hat laut einem Schreiben an Trump gefordert, die Gästeliste des Abendessens zu veröffentlichen. Er warnt, dass ausländische Regierungen möglicherweise durch anonyme Kryptowährungs Käufe Geld an den US-Präsidenten leiten könnten.
Raskin betont die Bedeutung dieser Transparenz für die amerikanische Öffentlichkeit: „Die Veröffentlichung dieser Liste wird der Bevölkerung zeigen, wer Millionen in die Taschen des Präsidenten steckt und welche Gegenleistungen sie dafür erhalten“, schrieb Raskin in einem Brief, der zuerst von der Washington Post berichtet wurde.
Kryptonische Verbindungen
Bei dem Abendessen in Virginia waren die 220 größten Halter des $TRUMP-Coins anwesend. Diese Investoren gaben insgesamt etwa 148 Millionen Dollar aus, wobei einige von ihnen auch Teil eines exklusiven Empfangs für die 25 größten Ausgeber waren. Anders als bei traditionellen politischen Fundraising-Veranstaltungen profitierten Trumps Geschäfte direkt von diesen Käufen, ohne die Offenlegungspflichten, die für Wahlspenden gelten.
Politische und rechtliche Herausforderungen
Raskins Untersuchung wird sich auf Justin Sun konzentrieren, der 20 Millionen Dollar in Trumps Kryptowährung investierte. Der chinesischstämmige Unternehmer war zuvor wegen Betrugs durch die Securities and Exchange Commission (SEC) angeklagt worden. Zudem äußert Raskin Bedenken, dass das Abendessen möglicherweise gegen die Verfassung verstößt, die Beamten Geschenke von ausländischen Regierungen ohne Genehmigung des Kongresses untersagt.
Zusätzlich stellte eine Analyse der Washington Post fest, dass die Mehrheit der Teilnehmer vermutlich aus dem Ausland kam und viele dieser Käufe über Kryptowährungsbörsen abgewickelt wurden, die amerikanische Kunden ausschließen.
Kryptowährungen und Mengel an Transparenz
Während in Las Vegas eine große Konferenz für Bitcoin 2025 stattfand, bei der Trump-Vertraute und Kryptowährungsförderer versuchten, das pro-Kryptowährungs-Programm der Regierung voranzutreiben, bleibt die Öffentlichkeit besorgt über die immer stärker werdenden Verbindungen zwischen Politik und der oft mangelhaft regulierten Kryptowährungsbranche.
Einige Senatoren, darunter Elizabeth Warren und Jeff Merkley, haben Gesetze zur Einschränkung des Eigentums von Präsidenten an digitalen Vermögenswerten und zur Untersuchung möglicher Korruption vorgeschlagen. „Trumps Krypto-Pläne sind zutiefst korrupt“, sagte Merkley.
Schlussfolgerung: Ein schmaler Grat zwischen Politik und Geschäftsinteressen
Die Thematik rund um Trumps Geschäftsinteressen und deren Verknüpfungen zur Kryptobranche zeigt die Herausforderungen auf, mit denen die amerikanische Politik konfrontiert ist. Der Umgang mit Kryptowährungen, der in einem bedeutenden gesellschaftlichen Kontext steht, wirft wichtige Fragen über Transparenz und Verantwortlichkeit auf. Während die Ermittlungen sich vertiefen, bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation auf die politische Landschaft auswirken wird.