Die Blockchain-Sicherheitsfirma TRM Labs hat in einem aktuellen Bericht festgestellt, dass russischsprachige Darknet-Marktplätze im Jahr 2024 die Marktführer im Bereich der krypto-basierten Drogenverkäufe waren. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Krypto-Wirtschaft, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die weitreichenden Trends im illegalen Drogenhandel.
Dominanz der russischen Darknet-Märkte
Laut der Untersuchung von TRM Labs sind mehr als 97 % der krypto-bezogenen Aktivitäten im Drogenhandel auf Darknet-Plattformen zurückzuführen, was etwa 1,65 Milliarden US-Dollar von insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar ausmacht, die auf Bitcoin- und TRON-Netzwerken im letzten Jahr verfolgt wurden. Dieser beträchtliche Betrag verdeutlicht die zentrale Rolle der Digitalwährungen im illegalen Drogenhandel, obwohl dieser Sektor nur einen kleinen Teil des geschätzten globalen Drogenhandelsvolumens von über 600 Milliarden US-Dollar ausmacht.
Hintergründe der erfolgreichen Märkte
TRM Labs hebt hervor, dass die Dominanz der russischen Darknet-Marktplätze auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Zu diesen Faktoren gehört insbesondere die verringerte Bedrohung durch rechtliche Maßnahmen, die relativ niedrigen Kosten für die Beschaffung chemischer Vorläuferstoffe aus China und die steigende Nachfrage nach synthetischen Drogen. Außerdem blieben von fast 20 aktiven Marktplätzen nur vier während des Jahres offline, wobei Solaris die bemerkenswerteste Schließung war.
Verhaltenskodex der Marktbetreiber
Ein interessanter Aspekt ist der von den Betreibern dieser Märkte verfolgte Verhaltenskodex. Im Gegensatz zu den häufigen Exit-Scams in westlichen Märkten ermöglichen es die Betreiber der russischen Darknets oft den Nutzern, ihre Gelder vor der Schließung abzuheben. Diese Vorgehensweise fördert das Vertrauen innerhalb der Community, was im deutlichen Gegensatz zu den westlichen Gegenstücken steht, die oft von Betrug und Marktschließungen geprägt sind, die das Vertrauen der Nutzer in diese Plattformen untergraben.
Trend zu verschlüsselten Kommunikationskanälen
Im Jahr 2024 zeichnete sich zudem ein bemerkenswerter Wandel innerhalb des illegalen Drogenhandels ab, da Händler zunehmend von zentralisierten Darknet-Marktplätzen zu verschlüsselten Kommunikationskanälen wie Telegram, Signal und sicheren E-Mail-Diensten wechselten. Diese Tendenz, die zunächst in westlichen Regionen beobachtet wurde, nimmt nun auch unter russischsprachigen Nutzern zu. Um weniger technikaffine Käufer zu erreichen und Verkäufergebühren zu senken, gehen viele Händler diesen neuen Weg. Diese verstärkte Nutzung von verschlüsselten Plattformen ist auch ein Versuch, Störungen durch Marktschließungen und gesetzliche Maßnahmen zu vermeiden.
Wachstum der dezentralen Verkaufsstellen
TRM Labs dokumentiert, dass in diesem Zusammenhang die Nutzung von Kryptowährungen durch dezentrale Verkäufer stark angestiegen ist. Im Jahr 2023 erhielten solche Adressen noch 289 Millionen US-Dollar, doch dieser Betrag hat sich 2024 mehr als verdoppelt und über 600 Millionen US-Dollar erreicht. Viele Verkäufer arbeiten mittlerweile über verschiedene Kanäle, einschließlich Clearnet-Websites und sozialen Medien, um ihre Reichweite und operationale Stabilität zu gewährleisten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklungen im russischen Darknet nicht nur die Dynamik des Drogenhandels beeinflussen, sondern auch mehr über die sich ständig verändernde Landschaft des illegalen Marktes und die Techniken, die Händler nutzen, um ihre Geschäfte aufrechtzuerhalten, offenbaren.
