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SEC/Krypto: Die Messer sind zum Austausch bereit

Kryptowährungsbörsen geraten unter regulatorischen Druck

Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) hat innerhalb von 48 Stunden zwei der größten Kryptowährungsbörsen ins Visier genommen. Am Montag beschuldigte die SEC Binance, die weltweit größte Krypto-Börse, und den Gründer Changpeng Zhao, einige der gleichen Verfehlungen begangen zu haben, die zum Zusammenbruch von Sam Bankman-Frieds FTX führten. Die SEC behauptete, Binance habe Kundengelder umgeleitet und geheime Handelsfirmen eingesetzt, um das Handelsvolumen zu stützen. Einen Tag später verklagte die Aufsichtsbehörde Coinbase, die größte US-Kryptoplattform, wegen angeblicher Tätigkeit als nicht registrierter Broker und Handel mit nicht registrierten Wertpapieren.

Zyniker würden sagen, dass die SEC das Scheunentor schließt, nachdem das Pferd durchgebrannt ist. Laut einem Bericht der Federal Trade Commission vom letzten Jahr hat Kryptowährungsbetrug zu Verlusten in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar geführt. Und das war noch vor dem Zusammenbruch von FTX. Darüber hinaus hat die SEC den Börsengang von Coinbase mit einer Direktnotierung im Jahr 2021 genehmigt. Warum ließ sie das Unternehmen Aktien an die Öffentlichkeit verkaufen, wenn es sich doch um eine illegale, nicht registrierte Wertpapierbörse handelt?

Sowohl Binance als auch Coinbase werden die Klagen bekämpfen. Das Ergebnis wird jedoch unerheblich sein. Der Schaden ist angerichtet. Laut einem Forschungsunternehmen haben Krypto-Investoren fast 800 Millionen US-Dollar von Binance abgezogen, seit die SEC ihre Vorwürfe bekannt gegeben hat. Coinbase verlor in dieser Woche mehr als ein Fünftel seines Marktwerts.

Das Handelsvolumen mit Kryptowährungen an den beiden Börsen war bereits rückläufig. Durch die Erweiterung der Liste der Token, die sie in ihren Beschwerden als nicht registrierte Wertpapiere einstuft, wird die SEC den Abwärtsdruck verstärken. Die Bank Mizuho geht davon aus, dass mehr als 30 Prozent der Einnahmen von Coinbase gefährdet sein könnten. Sogenannte „Alt-Coins“ – Token, die weniger bekannt sind als Bitcoin oder Ethereum – machten im vergangenen Jahr die Hälfte des Handelsvolumens und der Transaktionsumsätze von Coinbase aus.

Der Fall der SEC gegen Binance erschüttert das Vertrauen in einzelne Börsen. Dies könnte den Übergang hin zur Nutzung alternativer Peer-to-Peer-Börsen beschleunigen. Dennoch entwickelt sich der Krypto-Winter allmählich zur Eiszeit.

Referenz: Financial Times

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