In einer am Donnerstag vorgestellten Steuerreform schlug die südkoreanische Regierung vor, die geplante 20-Prozent-Steuer auf Krypto-Einnahmen um zwei Jahre zu verschieben. Bei Annahme werden Kryptoeinnahmen in Südkorea ab 2025 besteuert.
Die Steuerpläne für den Digital-Asset-Sektor sollten ursprünglich ab Januar 2022 in Kraft treten. Aber im Dezember 2021 verschob die vorherige Regierung sie nach massiven Gegenreaktionen von Investoren um ein Jahr. Das Thema der Besteuerung digitaler Vermögenswerte war auch Teil der Präsidentschaftswahlkampagnen Anfang dieses Jahres, in denen der amtierende Präsident als Pro-Krypto-Führer auftrat.
Medienberichten zufolge plant das Finanzministerium, den Gesetzentwurf zur Steuerreform noch vor dem 2. September in die Nationalversammlung einzubringen.
Marktinfrastruktur vor Besteuerung
Die südkoreanische Regierung arbeitet am „Digital Asset Basic Act“, einem Ordnungsrahmen für das digitale Ökosystem des Landes, der voraussichtlich 2024 eingeführt wird. Die heute vorgestellten Steuerreformen sind Teil des wirtschaftspolitischen Fahrplans der neuen Regierung. Darin heißt es unter anderem, dass das kommende Digital Asset Basic Act ICOs und das Listing von Kryptowährungen regeln soll.
Vor der Wahl hatte Yoon Suk-yeol gesagt, dass Krypto-Einnahmen erst besteuert werden sollten, nachdem eine angemessene Marktinfrastruktur für den Digital-Asset-Sektor vorbereitet wurde.
Steuerschwelle Unverändert
Trotz der Pro-Krypto-Haltung von Präsident Yoon Suk-yeol wurde sein Versprechen vor der Wahl, dass seine Regierung die Schwelle für die Kapitalertragssteuer auf Krypto-Einnahmen von 2.000 $ auf 40.000 $ erhöhen wird, nicht in die aktuelle Steuerreform aufgenommen.
Das steuerpflichtige Mindesteinkommen aus Kryptoaktivitäten bleibt unverändert bei 2,5 Millionen KRW (1.900 USD) in einem Geschäftsjahr.
Teil umfassenderer Steuerreformen
Die Stundung der geplanten Steuer für den Kryptosektor ist Teil der umfassenderen Steuerreform, die durch Steuersenkungen gekennzeichnet ist, um Unternehmensinvestitionen anzukurbeln.
„Die Regierung plant, Unternehmen dabei zu helfen, Investitionen aktiv auszuweiten und Arbeitsplätze zu schaffen…. Stärkt die Steuersenkung die wirtschaftliche Vitalität, wird dies das Wirtschaftswachstum stützen und die Steuereinnahmen langfristig ankurbeln. Dann könnten wir das Ziel erreichen, die finanzielle Solidität zu verbessern“, sagte Finanzminister Choo Kyung-ho am Montag auf einer Pressekonferenz.