Die Bitcoin-Rallye der letzten Zeit hat Investoren und Analysten spekulieren lassen, dass der Preis weiter steigen könnte, insbesondere mit der Einführung von Spot-ETFs. Die Eintritt von großen Unternehmen wie BlackRock und Fidelity in den Bitcoin-Markt könnte das Vertrauen institutioneller Anleger stärken und zu einem weiteren Preisanstieg führen. Die Frage, die sich stellt, ist: Wie hoch könnte der Preis steigen?
Meltem Demirors, Chief Strategy Officer von CoinShares, hat gestern auf Twitter Informationen veröffentlicht, die darauf hindeuten, dass die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs nicht die einzige positive Entwicklung ist. Viele der größten Finanzinstitute in den USA arbeiten daran, ihren Kunden Zugang zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu ermöglichen. Aktuell warten über 27 Billionen Dollar Kundengelder auf dem Abstellgleis, die potenziell in den Krypto-Markt fließen könnten.
BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, hat bereits einen Antrag für einen Bitcoin-ETF eingereicht. Es wird auch gemunkelt, dass Fidelity Investments, der drittgrößte Vermögensverwalter weltweit, einen Bitcoin-ETF plant. Zudem gibt es bereits Anträge für Bitcoin-ETFs von Invesco und WisdomTree. Diese Entwicklungen zeigen das wachsende Interesse an Bitcoin von Seiten etablierter Finanzunternehmen.
Die Auswirkungen eines solchen Interesses auf den Bitcoin-Preis könnten enorm sein. Wenn nur ein kleiner Teil der 27 Billionen Dollar in Bitcoin-Spot-ETFs fließen würde, könnte dies den Preis drastisch erhöhen. Selbst nur 1 % dieser Summe würde über 270 Milliarden Dollar ausmachen, was bereits fast die Hälfte der aktuellen Marktkapitalisierung von Bitcoin ausmacht.
Ein Blick auf die Entwicklung des Goldpreises nach der Einführung des ersten Gold-ETFs im Jahr 2004 könnte ebenfalls Aufschluss geben. Damals führte die Einführung des ETFs zu einer starken Rallye im Goldpreis. Innerhalb von sieben Jahren stieg der Goldpreis um 359 % auf fast 2.000 Dollar. Diese Entwicklung zeigt, dass die Einführung von ETFs einen erheblichen Einfluss auf den Preis einer Anlageklasse haben kann.
Ein weiterer Vergleich wird zwischen der Marktkapitalisierung von Bitcoin und Gold gezogen. Während Bitcoin derzeit eine Marktkapitalisierung von 590 Milliarden Dollar hat, beträgt die Marktkapitalisierung von Gold etwa 12 Billionen Dollar. Sollte Bitcoin allein 10 % des Marktanteils von Gold gewinnen, würde die Marktkapitalisierung von Bitcoin verdoppelt und der Preis entsprechend steigen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Angebot von Bitcoin. Der Experte Alessandro Ottaviani weist darauf hin, dass BlackRock und Fidelity nur 0,3 % ihres verwalteten Vermögens in Bitcoin umwandeln müssten, um alle verfügbaren Bitcoin zu kaufen. Dies zeigt, wie knapp Bitcoin auf dem Markt ist und wie wenig Angebot es für potenzielle Käufer gibt.
Allerdings besteht keine Garantie, dass Bitcoin tatsächlich einen riesigen Bullenmarkt erleben wird. Die US-Börsenaufsichtsbehörde könnte die Bitcoin-Spot-ETFs trotz ihrer potenziellen Vorteile ablehnen. Außerdem könnten Institutionen Bitcoin außerbörslich kaufen, um den Preis nicht zu stark zu beeinflussen und ein "Kaufe das Gerücht, verkaufe die Nachrichten"-Ereignis zu vermeiden.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung lag der Bitcoin-Preis bei 30.388 Dollar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklungen in Bezug auf Bitcoin-ETFs und institutionelles Interesse weiterentwickeln und welchen Einfluss dies auf den Preis haben wird.
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