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Zur Verteidigung der Angeberei

Der Wert des Angebens

Wenn es einen Satz gab, der garantiert sofort eine abschreckende Wirkung auf mein Verhalten als Kind hatte, dann war es nicht der klassische Satz „Ich bin nicht wütend, ich bin nur enttäuscht“, sondern eine viel grausamere und stechendere Herabwürdigung. „Du bist übermüdet“, würde ein Erwachsener sagen, „und du gibst an.“

Britische Abneigung gegen das Angeben

Die britische Abneigung gegen das Angeben wurde mir letzte Woche während eines Skiausflugs wieder bewusst. Eine Freundin war stolz darauf, sich selbst das Skifahren beigebracht zu haben, aber entschuldigte sich fast dafür. Für mich ist Angeberei jedoch keineswegs ein Laster. Ich liebe einen guten Angeber, der offen und freudig seine Erfolge feiert, ohne falsche Bescheidenheit.

Angeberei als Ausdruck der Freude an sich selbst

Angeberei ist ein Ausdruck von Verletzlichkeit und ein Kompliment an denjenigen, vor dem man sich zeigt. Es ist eine Einladung, der anderen Person ein Kompliment zu machen und sich selbst zu präsentieren. Tatsächlich zeigen sogar Tiere angeberisches Verhalten, wie eine Studie über wilde Schimpansen zeigt.

Angeberei gegen Selbstgefälligkeit

Im Vergleich zur Angeberei ist Selbstgefälligkeit, die stille Überlegenheit ausstrahlt, unangenehmer. Politiker müssen besonders darauf achten, nicht als selbstgefällig wahrgenommen zu werden, da dies oft zu einem Imageverlust führt. Politiker wie Tony Blair und Kamala Harris wurden in der Vergangenheit für Selbstgefälligkeit kritisiert, während Donald Trump als unbestrittener Angeber gilt.

Kulturelle Unterschiede im Umgang mit dem Angeben

In verschiedenen Kulturen wird das Angeben unterschiedlich betrachtet. Die Briten fühlen sich oft weniger wohl dabei, sich selbst zu feiern, im Gegensatz zu Amerikanern, die offener damit umgehen. Dies könnte auf mangelndes Selbstvertrauen und eine unterdrückte Natur als Nation zurückzuführen sein.

Fazit: Teilen und Raum für Erfolge schaffen

Es ist wichtig, Erfolge zu teilen und anderen den Raum zu geben, dasselbe zu tun. Wir sollten uns am Beispiel Amerikas orientieren und offener und fröhlicher unsere Erfolge feiern. Denn Angeberei ist letztendlich ein unschuldiger Ausdruck der Freude an sich selbst.

Für Anregungen und Feedback: jemima.kelly@ft.com

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