Die dunkle Seite von Krypto: Kelsier Ventures und der $LIBRA-Skandal

Auf Einen Blick

• Kelsier Ventures hat durch den Handel mit den Memecoins $LIBRA und $MELANIA über 116 Millionen US-Dollar verdient.
• Über 74.000 Händler erlitten durch die Manipulationen von Kelsier Ventures gemeinsam Verluste von über 286 Millionen US-Dollar.
• Die Aktionen von Kelsier Ventures haben das Vertrauen in den Kryptowährungsmarkt weiter erschüttert.

Die $LIBRA-Katastrophe

Ein Funke entfacht das Feuer

Am 14. Februar 2025 sorgte der argentinische Präsident Javier Milei für Furore, als er $LIBRA, einen auf Solana basierenden Memecoin, auf der Plattform X bewarb. Diese prominente Unterstützung führte zu einem sprunghaften Anstieg der Marktkapitalisierung von $LIBRA auf beeindruckende 4,5 Milliarden US-Dollar binnen kürzester Zeit. Jedoch folgte auf den rasanten Anstieg ein dramatischer Rückgang, bei dem mehr als 90% des Wertes innerhalb weniger Stunden verloren gingen.

Die Auswirkungen auf Händler

Die Folgen des $LIBRA-Desasters waren gravierend und betrifft viele Einzelpersonen:

• 74.000 Händler erlitten insgesamt Verluste von über 286 Millionen US-Dollar.
• Von diesen verloren 25 Händler über 1 Million US-Dollar, während 52 Händler jeweils mehr als 500.000 US-Dollar einbüßten.

Strategie hinter dem Pump-and-Dump

Die Analyse der Daten zeigt eine präzise Methode hinter dem $LIBRA-Skandal:

• Rasche Verkaufsaktion: Ungefähr 20 Minuten nach dem Anstieg begann eine Wallet, diese Tokens zu verkaufen, was zu einem schnellen Dump und einem Nettogewinn von 3,1 Millionen US-Dollar führte.
• Entzug von Liquidität: Laut Daten von Flipside zog Kelsier Ventures über 85 Millionen US-Dollar (eine Kombination aus USDC und SOL) aus den Liquiditätspools von $LIBRA in den ersten zwei Stunden nach dem Start zurück.

Manipulation von $MELANIA

Im Januar 2025 wagte Kelsier Ventures ein weiteres riskantes Experiment mit $MELANIA, einem Memecoin, der mit Melania Trump in Verbindung stand. Die Blockchain-Daten enthüllen erneut eine gezielte Strategie zur Marktmanipulation:

Ein Beispiel für gezielte Verkaufsaktionen

Die Wallet P5tb4T6SBVQaM3BAoGfpVudLtTdecqjsh4KV9ESAhKg (Kelsier Ventures) zeigt, wie innerhalb weniger Stunden nach einem Preisanstieg die Bestände verkauft wurden, was zu einem Gewinn von 2,6 Millionen US-Dollar führte.

Erweiterte Liquiditätsaktionen

Am 19. Januar setzte eine andere Wallet—7Wk1Vrtp2axUu1g3EX2vLBXbvRXTEgYyRnSkHN1xdMkA—die Bühne für einen noch größeren Liquiditätsabzug:

• Diese Wallet erstellte mehrere Liquiditätspools auf Meteora und zog nach einer Serie von Transaktionen insgesamt 26 Millionen US-Dollar an Liquidität und Gebühren zurück.

Diese massive Abhebung führte zu einem drastischen Rückgang des Tokenpreises etwa zwei Stunden später.

Kelsiers Profitstrategie

Die gesammelten Daten deuten auf einen systematischen Ansatz hin:

• Erster Pump-and-Dump: Kelsier Ventures startet, indem sie in den ersten Stunden nach dem Tokenstart schnelle Handelsaktionen ausführt, um den Preis in die Höhe zu treiben und dann ihre Positionen für sofortige Gewinne zu verkaufen.
• Abzug von Liquidität: Kurz darauf, während der Markt weiter Kim Schwung und die Preise in die Höhe treiben, zieht die Firma erhebliche Liquidität aus ihren Pools ab, was einen kaskadierenden Effekt verursacht, der letztlich den Wert des Tokens zum Absturz bringt.

Schätzungen zufolge hat Kelsier Ventures über 116 Millionen US-Dollar an Gewinnen aus seinen Strategien mit $MELANIA und $LIBRA erzielt. Die collateral Schäden sind jedoch erheblich – nicht nur in Bezug auf die Millionenverluste der einzelnen Händler, sondern auch auf das weitreichende Ergrauen des Vertrauens in den Kryptowährungsmarkt.

Fazit

Die Manipulationen und damit verbundenen riesigen finanziellen Verluste für die Händler, die durch die Aktionen von Kelsier Ventures verursacht wurden, werfen ein schädliches Licht auf die Praktiken im Kryptowährungsbereich. Die Schockwellen dieser Vorgehensweise könnten langfristig das Vertrauen der Anleger in diese volatilen Märkte untergraben.