Der tödliche Minenbrand in Kasachstan: ArcelorMittal in der Kritik
Bei einem verheerenden Brand in einer Kohlemine von ArcelorMittal in der nordwestlichen Region Karaganda in Kasachstan sind 32 Miner ums Leben gekommen. Über ein Dutzend weitere werden noch vermisst. Dieser Unfall markiert die schlimmste Katastrophe in Kasachstan seit Jahren.
Ein gefährliches Muster
Kasachstans Präsident Kassym-Jomart Tokayev hat den in Luxemburg ansässigen ArcelorMittal-Konzern scharf kritisiert und bezeichnet ihn als das “schlechteste” Unternehmen in der Geschichte des Landes. Er hat angeordnet, dass die Regierung die Kontrolle über die kasachische Niederlassung des Unternehmens übernimmt.
ArcelorMittal hat in der Vergangenheit mehrere tödliche Unfälle erlebt und wird immer wieder beschuldigt, Sicherheits- und Umweltvorschriften nicht einzuhalten. Der Brand in der Kohlemine war einer der tödlichsten in der postsowjetischen Geschichte des Landes. Er ereignete sich nur zwei Monate nachdem fünf Miner bei einer Explosion auf einem Gelände des Unternehmens ums Leben gekommen waren.
Tödliche Folgen des Brandes
Das Katastrophenschutzministerium gab bekannt, dass bislang 32 Leichen geborgen wurden und die Suche nach den vermissten Bergleuten weitergeht. Präsident Tokayev bezeichnete den Vorfall als Tragödie und rief einen nationalen Trauertag aus. Er warf ArcelorMittal vor, die Sicherheit nicht gewährleisten zu können und forderte die Regierung auf, die Kontrolle über die Minen zu übernehmen.
Vadim Basin, stellvertretender Gouverneur der Region Karaganda und ehemaliger Arbeiter von ArcelorMittal, wurde beauftragt, die Führung des Unternehmens zu übernehmen. Die kasachische Regierung hat sogar eine Verstaatlichung in Erwägung gezogen.
Ursachen und Reaktionen
Bislang ist noch keine genaue Ursache für den Brand bekannt. Präsident Tokayev hat angekündigt, eine Untersuchungskommission einzusetzen, um den Vorfall zu untersuchen. Seit November des Vorjahres gab es bei ArcelorMittal in Kasachstan bereits fünf weitere tödliche Unfälle, bei denen insgesamt zwölf Menschen ums Leben kamen.
ArcelorMittal hat Entschädigungen zugesichert und versichert, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Die russische Regierung, insbesondere Präsident Wladimir Putin, hat ihr Beileid ausgedrückt und hofft auf Rettung der Miner, die noch unter Tage sind.
Die Gefahren im Mining
ArcelorMittal betreibt rund ein Dutzend Minen in der verschmutzten Industrieregion Kasachstans. Das Land gehört zu den größten Produzenten von Eisen, Kohle, Öl, Gas und Uran in Zentralasien. Die Wirtschaft des Landes basiert auf diesen Ressourcen. Allerdings gibt es aufgrund veralteter Infrastruktur und Ausrüstung sowie laxer Sicherheitsstandards häufig Unfälle.
Der tragische Vorfall in der Kohlemine von ArcelorMittal in Kasachstan zeigt einmal mehr die Gefahren im Mining und die Notwendigkeit, strenge Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Präsident Tokayev hat klargestellt, dass die Sicherheitsbilanz des Unternehmens verheerend ist und Maßnahmen ergriffen werden müssen, um weitere Unglücksfälle zu verhindern.