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Der deutsche Politiker Scholz verspricht bei der Synagogeneröffnung Unterstützung für Juden

Bundeskanzler Scholz bei Eröffnung der Weill-Synagoge in Dessau

Am Sonntag hat Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Eröffnung einer neuen Synagoge in Dessau, Deutschland, geschworen, dem Antisemitismus ein Ende zu setzen. Dieser Schwur erfolgte vor dem Hintergrund eines Anstiegs antijüdischer Vorfälle im Zusammenhang mit dem Israel-Hamas-Konflikt.

Engagement gegen Antisemitismus

Scholz betonte, dass es in Deutschland keine Toleranz gegenüber Antisemitismus geben dürfe. Bei der Veranstaltung in der Synagoge der ostdeutschen Stadt Dessau äußerte er den Entschluss, jüdisches Leben zu verteidigen und zu schützen. Der Bundeskanzler zeigte sich bestürzt darüber, dass der Antisemitismus seit den Anschlägen der Hamas auf Israel am 7. Oktober nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zugenommen hat.

Antisemitische Vorfälle in Deutschland

Seit den Anschlägen und den israelischen Vergeltungsschlägen gab es in Deutschland eine Reihe antisemitischer Vorfälle. Unter anderem wurden jüdische Häuser in Berlin mit dem Davidstern markiert und Angreifer warfen Molotowcocktails auf eine jüdische Synagoge. Scholz unterstrich, dass man nicht wegsehen dürfe, wenn Juden in Deutschland nicht sicher seien und antisemitische Symbole wie der Davidstern auf Häuser geschmiert würden.

Eröffnung der Weill-Synagoge in Dessau

Die neue Synagoge in Dessau trägt den Namen Weill-Synagoge nach dem deutsch-amerikanischen Komponisten Kurt Weill. Vor 85 Jahren wurde die vorherige Synagoge in Dessau während des antijüdischen Pogroms “Reichskristallnacht” im Jahr 1938 zerstört. Dieses Ereignis markierte den Beginn der Kampagne des Dritten Reiches zur Ausrottung der Juden.

Jüdische Gemeinschaft in Deutschland

Deutschland beherbergt die drittgrößte jüdische Gemeinschaft in Europa. Der Zentralrat der Juden in Deutschland schätzt die Anzahl der praktizierenden Juden auf etwa 100.000, die über das Land verteilt sind. Es existieren ca. 100 Synagogen in Deutschland.

Anstieg von antisemitischen Vorfällen

Laut dem Bundesverband der Forschungs- und Informationsstellen zum Thema Antisemitismus (RIAS) haben antisemitische Übergriffe in Deutschland aufgrund der jüngsten Unruhen im Nahen Osten stark zugenommen. Im Zeitraum vom 7. bis 15. Oktober wurden 202 antisemitische “Vorfälle” dokumentiert, verglichen mit nur 59 in derselben Woche im Vorjahr.

Schmerzhafte Erinnerungen an Nazi-Deutschland

Sigmount Koenigsberg, ein Referent für Antisemitismus für die jüdische Gemeinde der Stadt, äußerte sich besorgt über den Anstieg antijüdischer Vorfälle. Er erklärte, dass diese Ereignisse schmerzhafte Erinnerungen an die Zeit des nationalsozialistischen Deutschlands hervorrufen würden. Es sei das erste Mal seit der Nazi-Herrschaft, dass sich derartige Vorfälle in Deutschland wiederholen.

Der Bundeskanzler betonte bei der Eröffnung der Weill-Synagoge in Dessau das Engagement der deutschen Regierung für den Schutz der jüdischen Gemeinschaft sowie den Kampf gegen Antisemitismus.

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